Abstimmung | Unterdurchschnittlich
Nur 37 von 100 Stimmbürgern gingen an die Urne
Der Abstimmungskampf zur Zersiedelungsinitiative verlief vergleichsweise ruhig. Das hat sich nun auch negativ auf die Mobilisierung ausgewirkt. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 37 Prozent. Im langjährigen Vergleich ist das ein unterdurchschnittlicher Wert.
Gerade auch in den Städten, wo man noch mit etwas mehr Zuspruch hätte rechnen können, habe es keine grosse Mobilisierung gegeben, sagte Lukas Golder vom Institut gfs.bern in der Abstimmungssendung des Schweizer Fernsehens SRF. Dazu komme, dass die Bevölkerung nur über eine einzige nationale Vorlage zu befinden hatte.
Am letzten Abstimmungstermin im November waren mehr Stimmberechtigte an die Urne gegangen. Damals wurde über die Selbstbestimmungsinitiative, die Hornkuhinitiative und die Vorlage zu den Sozialdetektiven abgestimmt. Die Stimmbeteiligung lag damals bei rund 48 Prozent.
Mit einer Stimmbeteiligung von rund 61 Prozent lag der Kanton Schaffhausen am Sonntag wie üblich an der Spitze. Dort gilt faktisch Stimmzwang. Über vierzig Prozent Stimmbeteiligung erreichten sonst nur noch die Kantone Basel-Stadt, Genf, Wallis, Zug, Zürich und Thurgau. In den Kantonen Glarus und Jura gaben dagegen weniger als drei von zehn Bürgern eine Stimme ab.
Seit 1971 betrug die durchschnittliche Stimmbeteiligung in der Schweiz rund 43 Prozent. Über die vergangenen zehn Jahre hinweg war sie auf über 46 Prozent gestiegen. Der Höchststand im Jahresdurchschnitt erreichte sie 2014 mit 52,4 Prozent.
Die höchste Stimmbeteiligung seit Einführung des Frauenstimmrechts kam bei der EWR-Abstimmung von 1992 zustande, als 78,7 Prozent der Stimmberechtigten an die Urne gingen. Die Initiative «gegen die Überfremdung und die Überbevölkerung der Schweiz» (1974) und die GSoA-Initiative zur Abschaffung der Armee (1984) waren auf rund 70 Prozent gekommen. An der Abstimmung über das Tierseuchengesetz nahmen 2012 lediglich 27,6 Prozent teil.
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