Wirtschaft | Wachstumsverlangsamung im Schlussquartal verursacht Nachwehen
Nestlé-Aktienkurs fällt nach Vorlage der Jahreszahlen
Die Aktien von Nestlé haben am Donnerstagvormittag einen schweren Stand. Der Nahrungsmittelriese hat die Investoren sowohl mit seinen Zahlen zum abgelaufenen Jahr wie auch mit einem zurückhaltenden Ausblick auf 2018 enttäuscht.
Kaum Unterstützung bieten zudem die vagen Aussagen des Managements zur Beteiligung am Kosmetikkonzern L'Oréal. Nestlé-Aktien verloren bis 10 Uhr 2 Prozent auf 75,74 Franken und lösten sich damit etwas von den Tiefständen zu Handelsbeginn. Die schwergewichtigen Titel belasteten auch den Gesamtmarkt, der gemessen am Leitindex SMI mit 0,3 Prozent im Plus stand.
Nestlé hat die Investoren und Analysten mit seinem Jahresabschluss 2017 enttäuscht. Das organische Wachstum blieb im Schlussquartal mit 1,9 Prozent deutlich hinter den durchschnittlichen Schätzungen von 2,6 Prozent zurück. In den ersten Kommentaren der Analysten kommt denn auch wenig Begeisterung auf.
Gemäss Bernstein war 2017 bereits das sechste aufeinander folgende Jahr mit rückläufigen Wachstumsraten. Das ausgewiesene Wachstum für das Gesamtjahr wie auch für das vierte Quartal seien zudem die tiefsten Werte in diesem Jahrhundert, doppelt Analyst Andrew Wood nach.
Als Grund für die Wachstumsverlangsamung im Schlussquartal orten die Analysten den starken Wachstumsrückgang in Asien sowie die schwache Performance in Nord- und Südamerika. Für Sorgenfalten unter den Experten sorgt zudem die Tatsache, dass die Wachstumsverlangsamung bei Nestlé dem Branchentrend entgegen steht.
Und auch mit dem Ausblick auf das laufende Jahr kann der Konzern aus Vevey nicht punkten, hatte man am Markt doch auf eine deutlich optimistischere Prognose gehofft. Die nun anvisierte Bandbreite eines organischen Wachstums von 2 bis 4 Prozent lasse wenig Raum für Hochstufung, schreibt Exane.
Vontobel hält aber zumindest fest, dass das neue Nestlé-Management die richtigen Punkte adressiere und geht davon aus, dass sich die ersten positiven Effekte davon im laufenden Jahr zeigen werden.
Zu L'Oréal schreibt BaaderHelvea, dass die aktuellen Aussagen nur gerade "das Minimum" von dem darstellen, das erwartet wurde.
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