Familien | Neue Erhebung des Bundes zeigt

Männer überlassen die Hausarbeit immer noch meist der Frau

Bloss in knapp 5 Prozent der Haushalte ist laut einer Studie des Bundes vorwiegend der Mann für die Hausarbeit verantwortlich.
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Bloss in knapp 5 Prozent der Haushalte ist laut einer Studie des Bundes vorwiegend der Mann für die Hausarbeit verantwortlich.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 04.11.19 0
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Die Aufgabenteilung in den Schweizer Haushalten ändert sich zwar, aber nur langsam. Hausarbeit und Kinderbetreuung ist nach wie vor Frauensache. Das geht aus einer Erhebung des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor.

Im Jahr 2013 war in rund 74 Prozent der Haushalte die Hausarbeit in erster Linie von den Frauen erledigt worden. 2018 lag der Anteil immer noch bei 69 Prozent. Vor allem das Putzen und das Kochen ist eine Frauendomäne, wie aus der am Montag veröffentlichten Erhebung zu Familien und Generationen hervorgeht.

Männer hingegen übernehmen vorwiegend die administrativen Arbeiten und kleinere Reparaturen im Haushalt. Bloss in knapp 5 Prozent der Haushalte ist vorwiegend der Mann für die Hausarbeit verantwortlich.

Kind vs. Karriere

Angesichts dieser Befunde überrascht es nicht, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Problem bleibt. Gemäss der Erhebung befürchten drei Viertel der Akademikerinnen, dass sich ein Kind negativ auf ihre Karriere auswirken könnte. Bei Frauen mit tieferen Bildungsabschlüssen sind es immer noch fast 62 Prozent. Der Anteil der Männer mit der gleichen Befürchtung ist hingegen nur etwa halb so gross.

Die Erhebung zeigt auch, dass eine familienergänzende Kinderbetreuung nicht überall im gleichen Ausmass zur Verfügung steht oder in Anspruch genommen wird. In den grossen Städten nutzen über 80 Prozent der Haushalte diese Möglichkeit. Davon greifen über 60 Prozent auf Kinderkrippen und ähnliche Angebote zurück, bei rund einem Drittel springen Grosseltern oder andere Personen aus dem Umfeld ein.

In den ländlichen Gebieten lassen zwei Drittel der Familien die Kinder ausserhalb der Familie betreuen, wobei das familiäre Umfeld eine deutlich grössere Rolle spielt als Krippen und andere Betreuungsangebote.

Skeptische Männer

Stark verändert hat sich im Lauf der Zeit die Wahrnehmung berufstätiger Frauen. Noch Mitte der 1990-er Jahre fanden fast zwei von drei Männern, dass ein Kind darunter leide, wenn die Mutter erwerbstätig sei. 2018 ist der Anteil der Männer mit solchen Bedenken nur noch etwa halb so gross. Auch Frauen haben solche Vorbehalte, der Anteil ist bei ihnen aber ebenfalls von der Hälfte auf etwa einen Viertel gesunken.

Die Erhebung gleicht auch den Kinderwunsch junger Männer und Frauen mit der familiären Realität von älteren Menschen ab. So zeigt sich, dass sich rund 60 Prozent der kinderlosen Männer und Frauen zwischen 20 und 29 Jahren zwei Kinder wünschen. 4 Prozent wollen ein Kind und 9 Prozent wollen keines. Viele Menschen haben dann jedoch weniger Kinder, als sie sich ursprünglich gewünscht hatten. Bei den 50- bis 59-Jährigen ist rund ein Viertel kinderlos, nur 40 Prozent haben zwei Kinder.

Unerfüllter Kinderwunsch

Die Zahlen der beiden Generationen könnten nicht direkt verglichen werden, sagte Andrea Mosimann vom BFS vor den Bundeshausmedien. Sie lieferten aber einen Hinweis darauf, dass Frauen und Männer systematisch weniger Kinder hätten, als sie sich in jungen Jahren gewünscht hatten. Auch hier zeigten sich die Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Mit 30 Prozent sind Akademikerinnen am häufigsten kinderlos.

Die Familienstrukturen sind mehrheitlich traditionell. Über 93 Prozent der Paare ab 25 Jahren mit gemeinsamen Kindern sind gemäss BFS verheiratet. Weniger traditionell ist die Art und Weise, wie sich die Paare kennenlernen: Die Statistiker haben herausgefunden, dass sich inzwischen fast jedes fünfte Paar über ein soziales Netzwerk oder eine App kennenlernen. Bars, Discos und der Freundeskreis verlieren dagegen an Bedeutung, wenn es um die Anbahnung von Beziehungen geht.

Die Erhebung zu Familien und Generationen gehört zum Volkszählungssystem. Sie wird alle fünf Jahre durchgeführt. 2018 wurden dafür fast 17'000 Personen zwischen 15 und 79 Jahren befragt.

04. November 2019, 15:02
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