Gesellschaft | Forderung nach griffigen Massnahmen

Klima-Run auf Bern

An der Klima-Kundgebung in Bern nahmen am Samstag gegen 100
1/1

An der Klima-Kundgebung in Bern nahmen am Samstag gegen 100'000 Personen teil.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 29.09.19 0
Artikel teilen

Die Klimafrage hat das Wochenende in der Schweiz geprägt: In Bern demonstrierten Zehntausende für ein «Klima des Wandels», das neuste Wahlbarometer verheisst den Umweltparteien deutliche Gewinne, und Avenir Suisse warnt vor einseitigen Massnahmen im Inland.

Die Organisatoren der nationalen Kundgebung in Bern vom Samstag schätzten die Zahl auf gegen 100'000 Teilnehmende. Zur Kundgebung aufgerufen hatte ein Bündnis von über 80 Organisationen. Die Klimademo bildete den Schweizer Schlusspunkt der Global Week for Future, während der weltweit Aktionen und Demonstrationen stattfanden.

Bunt, laut und friedlich

Geprägt wurde der bunte, laute und friedliche Demonstrationszug von der Klimajugend, doch nahmen Menschen jeden Alters und viele Familien teil. Tausende führten selbstbemalte Kartonschilder mit sich, auf denen zum konkreten Handeln gegen den Klimawandel aufgerufen wurde.

Die der Klima-Allianz angeschlossenen Organisationen fordern eine konsequente und griffige Klimapolitik mit einem Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas - auch bei Investitionen des Schweizer Finanzplatzes. Demonstriert wurde zudem für eine «Klimagerechtigkeit», die allen Menschen weltweit ein würdiges Leben garantieren soll.

Umweltparteien im Hoch, SVP verliert

Wenige Stunden nach Auflösung der Grosskundgebung veröffentlichte der Tamedia-Verlag am Sonntagmorgen die neuste Umfrage zu den Eidgenössischen Wahlen vom 20. Oktober. Im darin enthaltenen Sorgen-Ranking liegt Umweltzerstörung, beziehungsweise Klimawandel, neuerdings auf Platz drei und wird damit in der Schweiz nach den Gesundheitskosten und den Altersrenten als eines der dringendsten Probleme wahrgenommen.

Die erhöhte Sensibilisierung für die Umweltproblematik spiegelt sich auch in der Wahl-Umfrage. Wären an diesem Wochenende Wahlen gewesen, stünden die Klima-Parteien als Gewinner da. Die Grünen hätten demnach die 10-Prozent-Marke geknackt. Auch die GLP hätte kräftig zugelegt.

Die Werte der Umweltparteien liegen in der Umfrage signifikant über jenen zum gleichen Zeitpunkt vor vier Jahren. Die Grünen kommen demnach auf einen Wähleranteil von 10,2 Prozent, 3,1 Prozentpunkte mehr als bei den Wahlen 2015. Auch die GLP könnte kräftig zulegen und käme neu auf 7,2 Prozent (+2,6). Die grüne Welle setzt allen Bundesratsparteien zu - am stärksten dürfte die SVP verlieren. Sie erreichte in der Umfrage eine Wählerstärke von 27,9 Prozent, 1,5 Prozentpunkte weniger als 2015.

Bei den übrigen grösseren Parteien liegen die Verluste im statistischen Unschärfebereich. Die FDP käme laut Umfrage auf 15,6 Prozent (-0,8). Noch knapp vor den Grünen positionierte sich die CVP mit 10,4 Prozent (-1,2). Die SP bliebe mit 18 Prozent (-0,8) klar die zweitstärkste Kraft im Lande.

Gegensteuer von Avenir Suisse

Die nationale Klimakundgebung vom Samstag hat die liberale Denkfabrik Avenir Suisse zur vorzeitigen Publikation eines Kapitels ihres neusten Buches «Was wäre wenn - 13 mögliche Entwicklungen und Konsequenzen für die Schweiz» bewogen. Das Kapitel beleuchtet die Frage, was wäre, wenn die Schweizer Klimapolitik nur im Inland umgesetzt würde. Die «SonntagsZeitung» berichtete über das auf der Webseite des Thinktanks publizierte Kapitel.

Nationale Alleingänge in der Klimapolitik gilt es laut Avenir Suisse zu vermeiden. Der Klimawandel könne nur global gelöst werden. Dabei sei das Wirtschaftswachstum «nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung». Technische Innovationen seien von zentraler Bedeutung. Andernfalls seien Wachstum und Produktivität der Schweizer Wirtschaft in Gefahr.

Zudem würden mit neuen Subventionsquellen neue Interessengruppen und damit Abhängigkeiten, Anspruchshaltungen und Gewohnheiten geschaffen. Laut der Denkfabrik muss Klimapolitik zudem technologieneutral sein.

Weil der Einfluss der Massnahmen der Schweiz auf die weltweit Klimaerwärmung aller löblichen Anstrengungen zum Trotz vernachlässigbar klein bleiben werde, müssten sich Infrastruktur und Gesellschaft des Landes ebenso darauf einstellen, «dass es im Durchschnitt wärmer wird». Deshalb brauche es auch eine entsprechende Politik der Anpassung.

29. September 2019, 17:37
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. «Wir hätten lieber längerfristige Konzepte, um die Attraktivität des Berufs zu steigern»
  2. Oberwalliser Schäfer triumphieren
  3. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  4. Märkli-Bschiss im Volg
  5. Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  6. Ernennungen für Lötschental, Törbel und Embd
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Tena MatijevicMartín StephanEnio Karlen
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Klima-Run auf Bern | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Schweiz
    • News-Schweiz
    • Klima-Run auf Bern

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich