Weinbau | Frostnächte im April als Ursache
Kleinste Weinernte für die Schweizer Winzer seit 1978
Frostiger Frühling und heisser Sommer: Das Wetter im letzten Jahr hat den Schweizer Winzern zu schaffen gemacht: Mit 79 Millionen Litern fuhren sie die seit 1978 kleinste Ernte ein. Weinliebhaber dürfen sich trotzdem freuen: Die Qualität der Trauben ist umso besser.
Die aussergewöhnlichen Frostnächte im April haben zu grossen Schäden in den Rebbergen geführt, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Montag mitteilte. Der heisse und trockene Sommer - der drittwärmste seit Messbeginn - sowie Hagelschlag im August habe die Erntemenge zusätzlich reduziert.
Besonders gross war die Ernteeinbusse in der Westschweiz: Dort konnten die Weinbauern 2017 lediglich 72 Prozent der Vorjahresmenge ernten, 24,7 Millionen Liter weniger als 2016. In der Deutschschweiz betrug die Weinernte 81 Prozent (-2,4 Millionen Liter) und in der italienischen Schweiz 77 Prozent (-1,4 Millionen Liter) der Menge im Vorjahr.
Der durchschnittliche Jahreskonsum von Schweizer Wein liegt laut BLW bei 100 Millionen Litern. Die Ernte 2017 sei nach den Ernten in den Jahren 2013, 2014 und 2015 bereits die vierte innerhalb von fünf Jahren, die unter dem eigentlichen Konsum liege.
Einen Lichtblick gibt es dennoch: Die nassen Sommermonate 2016 haben bewirkt, dass 2017 weniger Blüten und somit weniger Trauben ausgebildet wurden. Danach hat der heisse Sommer 2017 vielerorts zu mässigem Trockenstress und deshalb zu kleineren Traubenbeeren mit weniger Saft und hohem Zuckergehalt geführt. Die Traubenqualität sei deshalb sehr zufriedenstellend, schreibt das BLW.
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