Wildtiere | Untypisches Verhalten
Bündner Wildhut schiesst einen kranken Jungwolf
Die Wildhut hat in der Bündner Herrschaft einen kranken Jungwolf erlegt. Das Tier litt an einer Hirnentzündung. Festgestellt wurde zudem ein Befall mit Herzwürmern. Es ist der erste Befund dieser Art in der Schweiz.
Der Abschuss erfolgte letzte Woche. Wie das Bündner Amt für Jagd und Fischerei am Donnerstag informierte, handelt es sich um einen männlichen Wolf, der vermutlich letztes Jahr geboren wurde.
Aufgrund der Symptome vermuteten die Behörden, dass das Tier an Staupe oder an einer anderen Störung des zentralen Nervensystems erkrankte. Der Jungwolf war bei Tageslicht unterwegs, was für einen Wolf untypisch ist. Er war apathisch, zeigte keine Scheu, reagierte nicht auf Zurufe und drehte sich fortwährend im Kreis.
Gegen 20 Tiere erlegt
Des Weiteren hatte das Tier ein geschwollenes Gesicht und die Augen oft geschlossen. Für die Wildhut kein neues Bild, musste sie doch im vergangenen halben Jahr allein im Aufsichtskreis Herrschaft-Seewis gegen 20 an Staupe erkrankte Tiere erlegen, neben Füchsen und Dachsen auch einen Waschbären.
Beim Jungwolf konnte das Staupe-Virus jedoch nicht nachgewiesen werden, ebenso wenig Tollwut. Das Tier hatte aber eine deutlich feststellbare Hirnentzündung. Deren Ursachen sind noch unbekannt. Weitere Abklärungen sollen folgen auch darüber, aus welchem Rudel der Jungwolf stammt.
Festgestellt wurde weiter ein Befall mit Herzwürmern (Dirofilarien). Es ist das erste Mal, dass in der Schweiz bei einem Wolf Befund nachgewiesen wurde. Das untersuchte Tier wies ausserdem in Darm und Lunge einen hohen Parasitenbefall auf.
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