Zugentgleisung | Gleis und Wagen wurden stark beschädigt
Güterzug auf Gotthard-Linie entgleiste wegen offener Türe
Weil die Türe eines Güterwagens nicht richtig verschlossen war, ist es im Dezember 2015 auf der Gotthard-Bahnlinie in einem Tunnel zu einer Zugentgleisung gekommen. Ein Türflügel hatte sich an der Tunnelwand verkeilt und war auf die Schienen hinuntergefallen, wie der Untersuchungsbericht nun zeigt.
Der Güterzug war am Abend des 18. Dezember 2015 zwischen Bodio und Lavorgo kurz nach der Einfahrt in den Pianotondo-Tunnel entgleist. Durch den Zwischenfall war es im Güterverkehr auf der Nord-Süd-Verbindung zu grossen Behinderungen gekommen, denn die Strecke musste die ganze Nacht über gesperrt werden.
Der Unfall ist darauf zurückzuführen, dass eine Türe des Güterwagens nicht verschlossen war, wie es im am Dienstag publizierten Bericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) heisst. Die Türe öffnete sich während der Fahrt, schlug gegen die Tunnelwand und fiel schliesslich auf die Schienen hinunter.
Der Lokführer hatte starke Vibrationen und Lärm wahrgenommen und im Rückspiegel Funken gesehen, wie es im Bericht heisst. Er löste sofort eine Schnellbremsung ein und alarmierte den Fahrdienstleiter. Verletzt wurde niemand.
Das hintere zweiachsige Drehgestell des vordersten von 21 Wagen war entgleist. Gleis und Wagen wurden stark beschädigt. Der Rest des 386 Meter langen Zuges und auch das Transportgut wurden nicht in Mitleidenschaft gezogen. Der Tunnel selbst blieb auch ohne Schäden. Nach dem Vorfall wurden aber alle involvierten Stellen angeschrieben und auf die gefährliche Situation hingewiesen.
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