Sexuelle Belästigung | Beschuldigter weist Vorwürfe zurück
Genfer Gemeinderat wegen Belästigungsvorwürfen zurückgetreten
Wegen mutmasslicher sexueller Belästigung ist ein Gemeinderat von Vernier GE im Dezember zurückgetreten. Das SP-Parlamentsmitglied bestreitet die Vorwürfe und gibt persönliche Gründe als Motiv des Rücktritts an.
Der Parlamentarier soll seine Nachbarin im Ratssaal ein Jahr lang belästigt haben, auch während der Sitzungen. Marie-Rose Pérez-Milano, die Präsidentin der lokalen SP, sagte, der Mann sei nicht mehr Parteimitglied. Sie bestätigte damit eine Meldung der Zeitung "Le Matin Dimanche".
Sie habe im Oktober von den Vorfällen erfahren und sofort mit dem Angeschuldigten gesprochen. Über die Wahrheit der Anschuldigungen bestehe kein Zweifel. Es gebe Zeugen.
Der ebenso wie die Belästigte als Kandidat für die Grossratswahlen im April angetretene Beschuldigte soll dieser auch Stimmen im Gegenzug für sexuelle Gunstbezeugungen versprochen haben. Zudem soll sich der Mann auch gegenüber einer anderen Lokalpolitikerin aufdringlich gezeigt haben.
Nach dem Rücktritt des Gemeinderats wurde keine Klage eingereicht. Die von ihm belästigte Ratskollegin zeigte sich zufrieden. Sie sitzt ebenfalls nicht mehr im Rat und zog auch ihre Kandidatur für die kantonalen Wahlen zurück. Gemäss Pérez-Milano ist der Fall erledigt.
Der Beschuldigte selbst weist die Vorwürfe zurück. Er will bei den nächsten Gemeindewahlen 2020 wieder antreten.
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