Sicherheit | An Polizeiakademie Savatan werden auch Walliser Aspiranten ausgebildet
Genf beteiligt sich vollständig an Westschweizer Polizeischule
Der Kanton Genf schliesst sich nach knapp zweijähriger Probezeit vollständig der Polizeiakademie Savatan an, an der auch Aspiranten aus der Waadt und dem Wallis ausgebildet werden. Dies kündigte der Genfer Staatsrat am Freitag an.
Die Genfer Regierung forderte aber zugleich einige Anpassungen bei der Ausbildung der künftigen Polizisten. Sie hatte sich Bedenkzeit ausbedungen, um das Ausbildungskonzept der Polizeiakademie zu evaluieren.
Nun erkenne der Kanton an, dass die Zukunft der Polizeiausbildung in einer gemeinsamen Ausbildung für die Westschweiz liege, heisst es in einem Communiqué.
Das Präsidium der Polizistenschule begrüsste die Ankündigung aus der Rhone-Stadt. Sie sei sehr erfreut über den Entscheid des Kantons Genf, seine Beteiligung an der Polizeiakademie zu vertiefen, sagte Direktorin Béatrice Métraux auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA. "Das ist ein erster Schritt in Richtung einer gemeinsamen Ausbildung für die Romandie", sagte die Waadtländer Sicherheitsdirektorin.
Kritik an Ausbildungsmethoden
In der Vergangenheit war in der Westschweizer Presse wiederholt Kritik an der Polizeiakademie geäussert geworden. Die Ausbildungsmethoden seien zu "militärisch" und Frauen würden diskriminiert, hiess es.
Der neue Kurs, der über zwei Jahre stattfinde, davon einer in Savatan und ein zweiter in einem regionalen oder kommunalen Korps, werde eine Verbesserung der Situation ermöglichen, sagte Métraux. "Mit dieser neuen Formel werden die Vorwürfe, die Ausbildung sei zu militärisch, verschwinden", zeigte sie sich überzeugt.
Standort gibt zu reden
Der Staatsrat verfolge die Verhandlungen zwischen dem Kanton Waadt und dem Bund über den Erwerb des Geländes in Savatan aufmerksam, teilte die Genfer Regierung weiter mit. Der Mietvertrag mit der Eidgenossenschaft läuft Ende 2019 aus.
Der Kanton Genf plädiert dafür, sich bezüglich des Standorts der Polizeiakademie einen gewissen Spielraum zu bewahren. Er könnte sich statt Savatan künftig auch eine andere Basis oder mehrere Standorte vorstellen.
Weiter stimmte Genf dem Ziel zu, Strukturen zu schaffen, die durchschnittliche Ausbildungskosten von höchstens 50'000 bis 55'000 Franken pro Aspirant garantierten.
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