Fussball-WM | Serbien-Spiel als mögliches Risiko für Schweizer Fans
Fünfköpfiges fedpol-Team an Fussball-WM in Russland im Einsatz
Das Bundesamt für Polizei (fedpol) schickt ein fünfköpfiges Team an die Fussball-WM in Russland. Der Einsatz soll vor allem zur Sicherheit rund um die Spiele der Schweizer Nationalmannschaft beigetragen.
Die Schweizer Fans sollten sich in Russland sicher, geschützt und willkommen fühlen, umreisst das fedpol auf seiner Website das Ziel des Einsatzes. Dazu liefert die fedpol-Equipe den russischen Behörden die nötigen Informationen. Die Delegation umfasst vier Männer und eine Frau und reist am Montag nach Russland, wie auch die "Schweiz am Wochenende" am Samstag schrieb.
Das Schweizer Polizeiteam ist unbewaffnet und wird nicht bei allfälligen Festnahmen oder Ausschreitungen eingesetzt, wie fedpol-Sprecherin Lulzana Musliu auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-sda am Samstag sagte. Die Polizeihoheit liege ausschliesslich bei Russland.
Zwei fedpol-Experten werden im Internationalen Polizeilichen Koordinationszentrum (IPCC) in der Nähe von Moskau arbeiten. Von dort aus unterstützen sie auch das mobile Team im operativen Einsatz.
Zwei polizeiliche Szenekenner, sogenannte Spotter, und eine russisch sprechende fedpol-Mitarbeiterin werden in Rostow am Don, Kaliningrad und Nischni Nowgorod eingesetzt. Dort wird die Schweiz ihre Gruppenspiele absolvieren.
Dieses mobile Team liefere den örtlichen Behörden Hintergrundwissen zu den Schweizer Fans, hiess es auf der fedpol-Website. Auch könnten die drei den Schweizer Fans zum Beispiel für die Organisation von Fanmärschen behilflich sein, als Bindeglied zu den russischen Sicherheitskräften.
Als mögliche Hauptrisiken für Schweizer Fans sieht das fedpol im Vorfeld der Weltmeisterschaft das Gruppenspiel gegen Serbien am 22. Juni in Kaliningrad. Rund um Serbien-Spiele habe es früher schon Vorfälle gegeben, sagte dazu fedpol-Sprecherin Musliu.
Und dann müssten sich die Schweizer Fans an die Polizeikultur des Austragungslandes anpassen. Das fedpol mache die Erfahrung, dass im Ausland zum Beispiel bei Anpöbelungen viel härter durchgegriffen werde - dies dürfte in Russland auch der Fall sein, sagte Musliu weiter.
Damit die Fans wissen, wie sie sich zu verhalten haben, können sie die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wie auch den Fan Guide des Weltfussballverbands FIFA konsultieren.
Der Schweizer Polizei-Einsatz in Russland dauert so lange wie die Nationalmannschaft im Turnier dabei ist. Ein fedpol-Engagement für Fussball-Welt- und Europameisterschaften im Ausland hat seit der WM in Deutschland 2006 Tradition.
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