Festival | 180'000 verkauften Tagestickets
Erfolgreiches und relativ friedliches Openair Frauenfeld
Trotz Regen und Schlamm geht das Openair Frauenfeld als das erfolgreichste in die 23-jährige Festival-Geschichte ein. Höhepunkt war der Auftritt von Eminem in der Nacht auf Samstag.
Erst das zweite Mal seit 16 Jahren wurde das Openair Frauenfeld nicht von der Sonne verwöhnt. Statt in edlen Sneakers feierten viele Fans in Gummistiefeln. Allein um den Act von Eminem inmitten des friedlichen Menschenmeers zu erleben, habe sich das Ausharren im Regen gelohnt, sagte eine Festivalbesucherin am Samstagnachmittag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Der 45-jährige US Rap-Star bot eine eineinhalbstündige Show mit den bekanntesten Hits begleitet von Feuerwerk. Eminem hatte bereits vor acht Jahren in Frauenfeld gespielt. Sein Comeback war dank dem neuen finanzstarken Veranstalter Live Nation zustande gekommen. Kurz nachdem der US-Konzern im Januar dessen Auftritt angekündigt hatte, war das Festival ausverkauft. Zahlreiche Fans aus dem Ausland waren wegen der Kultfigur nach Frauenfeld gereist.
Voll aber nicht zu eng
Mit 180'000 verkauften Tagestickets war das Festival so erfolgreich wie noch nie. Obwohl pro Tag bis zu 50'000 Personen auf dem Festival-Gelände waren, gab es kein Geschiebe und Geschubse. "Unsere Gäste sind sehr geduldig und friedlich. Das war schon immer so", sagte Mediensprecher Joachim Bodmer. Damit es nicht zu eng wurde, habe man vorgesorgt und die Durchgänge vergrössert.
Ziel sei, auch in Zukunft Publikumsmagnete wie Eminem zu verpflichten, sagte Bodmer. Die neuen Aktionäre unterstützten die bisherigen Veranstalter bei der Programmgestaltung. Der Konkurrenzkampf um zugkräftigen Stars und die Sicherheitskosten stiegen kontinuierlich an. Um das Risiko für einen finanziellen Absturz zu minimieren hatte die First Event AG im vergangenen Sommer die Aktienmehrheit an Live Nation verkauft.
Friedlich aber nicht problemlos
Laut Kantonspolizei Thurgau verlief der Anlass "ruhig und mehrheitlich friedlich". Anzeigen wegen sexueller Belästigung seien beispielsweise keine eingegangen. Aber sonst kommt gemäss Communiqué schon einiges zusammen: 60 Diebstähle wurden angezeigt, meist wurden Wertsachen aus Zelten gestohlen. Bei einer Personenkontrolle wurde bei zwei Verdächtigen "diverses Deliktgut" sichergestellt. Die beiden wurden festgenommen. Inhaftiert wurde auch der Inhaber mehrerer gefälschter Tickets.
Die Sanität wurde 1300 Mal konsultiert. 58 Personen wurden ins Spital eingewiesen. "Meist handelte es sich um Alkohol- und Drogenvergiftungen". Eine Frau wurde am Rücken mittelschwer verletzt, als ein Unbekannter auf ihr Zelt sprang. Die Polizei ermittelt.
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