Kriminalität | Täter starb am Tatort
Ein Toter und eine Schwerverletzte bei Beziehungstat in Näfels GL
Ein 30-jähriger Türke, der erst am Vortag in die Schweiz gereist war, hat am Freitag in einem Hotel in Näfels GL eine gleichaltrige Schweizerin schwer verletzt. Der Mann starb noch am Tatort. Die Polizei geht von einem Beziehungsdelikt aus.
Die Tat ereignete sich am späten Abend im Hotel des Sportzentrums Linth-Arena in Näfels. Gemäss ersten Erkenntnissen kam es in einem Hotelzimmer des Sportzentrums zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Türken und der Schweizerin, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Der Grund dieses Streits sei unklar.
Unklare Todesumstände
Andere Hotelgäste hörten Schreie und Lärm aus dem Zimmer, eilten zu Hilfe und trennten den unbewaffneten Angreifer und die schwer verletzte Frau, laut einem Polizeisprecher eine in der Schweiz eingebürgerte Türkin. Man gehe davon aus, dass der Mann körperliche Gewalt angewendet habe, sagte der Polizeisprecher.
Die Frau erlitt schwerste Augenverletzungen und Prellungen und wurde im Helikopter ins Universitätsspital Zürich geflogen. Sie konnte wegen ihrer Verletzungen noch nicht befragt werden. Der Mann verlor aus unbekannten Gründen das Bewusstsein und wurde reanimiert, bis ein Ambulanzteam eintraf. Er verstarb noch vor Ort.
Noch geklärt werden muss, unter welchen Umständen der Mann starb. Dabei werde auch untersucht, ob er Drogen, Medikamente oder Alkohol zu sich genommen habe, schrieb die Polizei. Laut Sprecher Daniel Menzi soll der Leichnam des Mannes obduziert werden. Resultate seien frühestens in ein paar Tagen zu erwarten.
Keine Hinweise auf Gefährlichkeit
Ermittlungen ergaben, dass der Türke am Donnerstag auf einem Flug von Istanbul nach Zürich aufgefallen war. Nach Angaben der Zürcher Kantonspolizei wurden die Polizei von der ausländischen Flugzeug-Crew wegen eines renitenten Mannes an Bord alarmiert.
Nach der Landung am späten Abend begaben sich mehrere Polizisten ins Flugzeug. Die Besatzung hatte den Mann für die Landung an einem Sessel festgebunden. Er hatte nach Polizeiangaben "offensichtlich ein medizinisches und allenfalls ein psychisches Problem". Hinweise darauf, dass er gefährlich sein könnte, gab es nicht.
Auf Fragen der Polizisten reagierte der in den USA wohnhafte Türke nicht. Weil er mehrere Male das Bewusstsein verlor, wurde er von einem Sanitätsteam in ein Spital gebracht.
Die Glarner Polizei geht davon aus, dass die Bluttat in Näfels ein Beziehungsdelikt war. Die Frau und der Mann hätten sich gekannt, sagte Polizeisprecher Menzi. Die im Kanton Glarus wohnhafte Frau habe den Mann nach dessen Spitalaufenthalt im Kanton Zürich abgeholt.
Zum Hintergrund des Täters, dem Hergang der Tat und dem Tatmotiv wurden weitere Ermittlungen aufgenommen.
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