Infrastruktur | Die Vereinigung «Domus Antiqua Helvetica» besichtigte das Gommer Dorf Münster 

Ein Dorf, das vieles richtig machte

Kombiniert. Im Gebäudeinnern treffen neue auf alte Elemente.
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Kombiniert. Im Gebäudeinnern treffen neue auf alte Elemente.
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Fachkundig. Ulrich Weger unterhält sich mit dem emeritierten Professor und Kunsthistoriker Gaëtan Cassina.
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Fachkundig. Ulrich Weger unterhält sich mit dem emeritierten Professor und Kunsthistoriker Gaëtan Cassina.
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Umbau. Architekt Roman Hutter erklärt Einzelheiten zu einem von ihm geplanten Umbau.Fotos wb
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Umbau. Architekt Roman Hutter erklärt Einzelheiten zu einem von ihm geplanten Umbau.Fotos wb
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Quelle: 1815.ch 02.07.18 0
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Goms | Seit 1984 setzt sich die Vereinigung Domus Antiqua Helvetica für den Erhalt von schützenswerten Wohnbauten ein. Ein Anliegen, das im Gommer Dorf Münster bereits seit den 1970er-Jahren von grosser Bedeutung ist.

Der vergangene Winter war ein Beweis für die robuste Bauart der jahrhundertealten Gommerhäuser: So auch in Münster, wo die meterhohen Schneedecken mehrere Dächer in ­Mitleidenschaft gezogen haben, hält Holzbauunternehmer Ulrich Weger am frühen Sams­tagnachmittag vor Beginn der Dorfbesichtigung fest. «Die Schäden tauchten jedoch kaum an den alten Häusern auf, sondern an den neueren Bauten», führt er aus.

Strenges Baureglement

Die heute teilweise uralten in Blockbauart erstellten Holzhäuser punkten nicht nur mit ihrer Beständigkeit. Noch heute prägen sie das Ortsbild von Münster entscheidend. Das hat einen simplen Grund: «Die ehemalige Gemeinde Münster führte bereits in den 1970er- Jahren ein sehr strenges Baureglement ein», sagt Architekt Hans Keller. Deshalb wird das harmonische Dorfbild nicht von völlig andersartigen Gebäuden, die wie Fremdkörper zwischen den Gommerhäusern und Ökonomiegebäuden emporragen, zerstört. Und deshalb bildete Münster am Samstag den perfekten Rahmen für die Jahresversammlung der Walliser Sektion der Schweizer Vereinigung «Domus Antiqua Helvetica», die sich für die Förderung des Erhalts von schützenswerten Wohnbauten einsetzt. 

«Die Schäden tauchten kaum an den alten Häusern auf, sondern an den neueren»

Die Mitglieder der Vereinigung sind allesamt im Besitz eines entsprechenden Gebäudes – ganz egal ob Reihenhaus, Bauernhaus, Chalet oder Schloss. Die Walliser Sektion zählt
50 Mitglieder, von denen knapp zwei Dutzend anwesend waren. «Wir sind ein Netzwerk, in dem sich Gleichgesinnte austauschen können», sagt Hortensia von Roten, Präsidentin der Walliser Sektion. So erhal-
te man beispielsweise Tipps, wenn man einen Maler oder Schreiner suche, der über Erfahrung im Renovieren von vergleichbaren Immobilien verfüge. Auf diese Weise konnten die anwesenden Mitglieder nach dem offiziellen Teil der Jahresversammlung auch von der Besichtigung von vier Wohnbauten in Münster profitieren. Dies unter der Führung der zwei Architekten Roman Hutter und Hans Keller sowie Ulrich Weger, die alle über reichlich Erfahrung in der Renovation von Gommerhäusern und im Umbau von Ökonomiegebäuden verfügen. Die kleine Dorftour begann beim ehemaligen Haus des Meiers Melchior Jerggen. «Ein Prestigeobjekt», so Keller, der das Gebäude im Auftrag der heutigen Besitzer vor rund drei Jahren renoviert hatte. Die reiche Erbauerfamilie hätte mit dem Haus damals auch zeigen wollen, was sie habe. Worauf sicherlich auch die Verzierungen an den Vorschutzkonsolen hinweisen würden. Das Haus wurde 1665 erbaut und verfügt gleich über mehrere Besonderheiten: darunter ein im Gebäudezentrum platzierter Kamin, eine hölzerne und eine halbrund eingemachte Wendeltreppe, zählt Keller auf. 

«Baukultureller Beitrag»

Hutter war seinerseits für den Umbau eines Heidenhauses aus dem Jahr 1450 zuständig, das als Nächstes besichtigt wurde. Dabei wurde das Gebäude einerseits erweitert. Gleichzeitig aber auch teilweise in seinen früheren Zustand rück­geführt. «Das ist jeweils ein heikler Punkt», so Hutter, «da jeder bisherige Umbau immer auch ein baukultureller Beitrag war.» Und so auch seinen Wert habe. Am Gebäudedach wurden – wie sie in der Region seit jeher oft verwendet wurden – Dachschindeln verlegt, so Weger. Diese seien zwar deutlich teurer, würden bei entsprechender Qualität aber auch
60 bis 80 Jahre lang halten – und seien deutlich besser gegen Schneeberge gewappnet als ein Eternitdach.
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02. Juli 2018, 02:00
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