Coronavirus | Spitalkapazitäten für beatmungspflichtige Patienten im Nachbarland Frankreich ausgeschöpft
Drei Kantone übernehmen je zwei Schwerkranke aus Frankreich
Die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Jura übernehmen je zwei schwerst am Coronavirus erkrankte Patienten aus dem Elsass. Die Verlegungen seien in Vorbereitung, hiess es am Sonntag in einer gemeinsamen Mitteilung. Zur Zeit seien in den drei Nordwestschweizer Kantonen noch Intensivpflegeplätze mit Beatmungskapazitäten in genügender Anzahl vorhanden, begründen die Kantone den Schritt.
Die Regierungen der drei Kantone hätten in Absprache mit den Bundesbehörden zugestimmt, dass je zwei Patienten aus dem Elsass ins Universitätsspital Basel, ins Kantonsspital Baselland im Bruderholz und ins Hôpital du Jura in Delsberg verlegt werden könnten.
Die dringenden Anfragen stammen aus dem Département Haut-Rhin. Eine gleiche Anfrage ging auch an die Behörden des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg. Die Spitalkapazitäten für beatmungspflichtige Patienten im Nachbarland Frankreich seien ausgeschöpft.
Die kurzfristige Übernahme von Patientinnen und Patienten aus dem Elsass sei ein gelebtes Zeichen humanitärer Tradition, nachbarschaftlicher Nothilfe und des Willens, die Coronakrise in der trinationalen Region grenzüberschreitend gemeinsam zu begegnen, betonen die drei Kantone in ihrer Mitteilung.
Auch Deutschland nahm schwerkranke französische Corona-Patienten auf. "Erste Patienten aus dem Elsass für die insgesamt zehn zur Verfügung stehenden Beatmungsplätze sind bereits in unseren Uniklinika angekommen. Die übrigen werden derzeit im Rahmen des vorgegebenen Kontingents verlegt", sagte eine Sprecherin des Wissenschaftsministeriums am Sonntag in Stuttgart.
Vier Universitätskliniken in Freiburg, Heidelberg, Mannheim und Ulm hatten sich bereiterklärt, sofort neun Patienten aus dem benachbarten Elsass aufzunehmen, die dringend auf Beatmung angewiesen sind, wie das baden-württembergische Wissenschaftsministerium am Samstag in Stuttgart mitteilte. Darüber hatte zunächst die "Schwäbische Zeitung" berichtet.
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