1. August-Feier | Zahlreiche Gefahren durch Feuerwerke für Mensch und Tier
Bafu und Tierschutz warnen vor Feuerwerkskörpern
Feuerwerke haben auch ihre Schattenseiten. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) und der Schweizer Tierschutz (STS) warnen deshalb vor den 1. August-Feierlichkeiten immer auch vor den damit einhergehenden Gefahren für Mensch und Tier.
Durchschnittlich werden in der Schweiz jedes Jahr schätzungsweise 1700 Tonnen Feuerwerkskörper verkauft, darunter 450 Tonnen pyrotechnische Feuerwerkssätze, wie das Bafu am Donnerstag mitteilte. Beim Abbrennen entstehen beträchtliche Mengen Rauch und damit auch 310 Tonnen Feinstaub pro Jahr.
Insbesondere bei windstillem Wetter könne diese zusätzliche Luftverschmutzung bei empfindlichen Menschen zu Atembeschwerden und Husten führen. Das Bafu empfiehlt deshalb Personen, die an einer Erkrankung der Atemwege oder unter Kreislauferkrankungen leiden, die unmittelbare Nähe von Feuerwerken zu meiden.
Bei Gross-Feuerwerken bestehe die Gefahr weniger, weil sie zeitlich beschränkt seien und der Rauch mit grossem Abstand über dem Publikum entweichen könne. Problematisch seien jedoch private, kleinere Feuerwerkskörper. Diese wirkten unmittelbar und während längerer Zeit auf die Menschen ein.
Lärmbelastung
Durch das Abbrennen von Feuerwerkskörper in der Nähe von Personen ergeben sich aber noch weitere Gefahren: Denn der hohe Lärmpegel könne zu irreversiblen Gehörschäden führen. Deshalb sei es wichtig, den empfohlenen Sicherheitsabstand einzuhalten.
Der Feuerwerkslärm stellt auch für Tiere ein grosse Belastung dar: Wie jedes Jahr ruft der STS deshalb dazu auf, Heimtiere am Feiertag nicht ins Freie, aber auch nicht alleine zu lassen. Helfen kann dem Tier ein ruhiger Ort mit Rückzugsmöglichkeit.
Fenster und Läden sollten geschlossen werden; vertraute Musik könne die Tiere ablenken. Auch Nutz- und Wildtiere werden laut STS durch die Knallerei gestresst. Feuerwerk sollte deshalb nicht in der Nähe von Ställen, Weiden und Wäldern gezündet werden, um diese Tiere zu schonen.
Holzhaufen umschichten
Für Kleintiere - etwa Igel, Blindschleichen und Spitzmäuse - bedeuteten Holzhaufen für Bundesfeuer eine Todesgefahr, da sie die vorab aufgeschichteten Haufen als Unterschlupf benutzen. Als Abhilfe rät der STS, die Haufen erst am Bundesfeiertag selbst herzurichten oder das Holz vor dem Anzünden umzuschichten.
Das Bafu warnt in diesem Zusammenhang auch davor, in den Feuern chemisch behandeltes Holz, Abbruchholz oder Bauabfälle zu verbrennen. Dabei könnten giftige Stoffe wie zum Beispiel Dioxine freigesetzt werden. Unbedenklich seien Holzstösse aus trockenem, naturbelassenem Holz aus dem Wald oder aus Sägereien sowie getrocknetes Schwemmholz.
Waldbrandgefahr
Doch an vielen Orten werden in diesem Jahr wohl keine Feuer brennen. Denn wegen der Trockenheit der vergangenen Wochen ist die Waldbrandgefahr in weiten Teilen der Schweiz gross. Feuerverbote im Wald und in Waldesnähe gibt es bereits in den Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden, Zug, Aargau, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen sowie im Fürstentum Liechtenstein.
Im Tessin, im Wallis und in den Bündner Südtälern gilt sogar ein absolutes Feuerverbot im Freien. Fast alle übrigen Kantone mahnen zu besonderer Sorgfalt mit Feuer.
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