Fasnacht | Der 50. Bunte Abend der Drachentöter im Zentrum Missione stand unter dem Motto «Ritterhaft – gschafft»
Bestatter, Bautrupp und Barbesuch
Naters | Eine Pointe nach der anderen, ein Schenkelklopfer folgte auf den nächsten: Die Schnitzelbankgruppen lieferten am Bunten Abend grandiose Unterhaltung. Das Publikum dankte mit ausverkauften Rängen und Standing Ovations.
Gleich mehrere Jubiläen wurden heuer gefeiert: So wird nicht nur der Bunte Abend seit 50 Jah-
ren durchgeführt, auch die Drachentöter sind ebenso lange aktiv. «D’Chiflera va Natersch» führten durch den Abend und begrüssten zu allererst die Schnitzelbankgruppe «Konfetti», die ihren 25. Geburtstag feier-
te. Jeder, der im Wallis Rang und Namen hat, wurde ohne Rücksicht auf Verluste durch den
Kakao gezogen: Das Briger Cordon bleu, Louis Ursprungs Interview nach der Bundesratswahl von Viola Amherd, aber auch Letztere: «Selbst wenn Viola hier wäre, würde man sie wegen ihres Tarnanzugs nicht sehen.»
Nachgetrauert wurde auch der in die Brüche gegangenen Beziehung zwischen den beiden anwesenden Schlagersternchen Florian Silbereisen und Helene Fischer – «das hätte so schöne Silberfische gegeben» –, bevor Silbereisen seine Pläne publik machte, seine Angel nun nach dem Fisch des Jahres auszuwerfen: dem Egli, oder besser gesagt Beatrice Egli.
Unterhaltsam war vor allem auch die Darbietung eines anderen abtretenden Showmasters: Kurt Aeschbacher durfte für seine letzte Sendung live aus dem Zentrum Missione erlesene Gäste wie Roman Zenhäusern oder die Queen höchstpersönlich empfangen. Letztere bot ihm in Form zweier sehr freizügig gekleideter royaler Gardisten ein ganz besonderes Abschiedsgeschenk.
Die «Räblisch» sezierten das vergangene Jahr mit ihrer Darbietung «Die allerletzte Staffel» der SRF-Serie «Der Bestatter». Luc Conrad gemeinsam mit seiner Entourage aus Polizisten, Bestattern und Rechtsmedizinern platzierten ihre Pointen jeweils singend. So wurden Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold («Infantino, Infantino, hesch fer mich fer d WM no es Billettino»), Viola Amherd («Viola macht jetzt Schluss mit dem Spendenüberschuss») oder das Briger Cordon bleu («Drum glöib mier jedi Wett, dass ds Cordon bleu der Ursprung in Brig het») auf die Schippe genommen.
Die Formation «Du meine Güte» stand wieder als Bautrupp auf der Bühne und musste eine SUVA-Kontrolle über sich ergehen lassen. Wie nicht anders zu erwarten war, ging diese gehörig schief – sorgte aber mit akrobatischen Einlagen, Slapstick und jeder Menge Situationskomik für manch einen Lacher.
Für ein Highlight sorgten «Frauenmund» als Lamberta, Betreiberin der «Wirtschaft zum Blauen Bock», und ihre ehemalige Schulkameradin Bertha, die während gut 20 Minuten eine Pointe auf die nächste folgen liessen. Ihre Unterhaltung war weniger auf das politische Geschehen, sondern mehr auf die Alltagssorgen vom Älterwerden als Frau ausgerichtet. Ihrem übermässigen Konsum alkoholischer Getränke frönend, liessen sich die beiden über die Veränderungen ihres Körpers, ihrer unnützen Männer, aber auch der vermeintlichen Liebhaber aus.
Nach einer kurzen Verschnaufpause führte die Formation «Knall Fresh» die Legende des Drachentöters Jozzelin auf, inklusive Einkauf des Drachenlockmittels im Konsum mit dem Besuch der Blindenwerkstatt, dessen Mitarbeiter mithilfe des Blindenstocks Auto fahren, und einer Gerichtsverhandlung zwischen Naters und Brig, die Letztere dank zwei schlagkräftigen Argumenten von Oberstaatsanwalt in Form von Banknoten klar gewann.
Schliesslich wurden auch die Auftritte von «Pigglhert» als Dieter Thomas Heck, der ab dem Jahr 1969 durch die Hitparade im deutschen Fernsehen führte, der «Ornavassochällner» und der «Ziggusieder» vom Publikum goutiert.awo
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