Coronavirus | Bei weiteren 36 Fällen liegt ein erstes positives Resultat vor, aber die Bestätigung steht noch aus

BAG meldet 228 bestätigte Coronavirus-Fälle in der Schweiz

Mitarbeiter des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) verteilen am Bahnhof Chiasso Broschüren über die Präventionskampagne des BAG gegen die Ausbreitung des Coronavirus.
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Mitarbeiter des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) verteilen am Bahnhof Chiasso Broschüren über die Präventionskampagne des BAG gegen die Ausbreitung des Coronavirus.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 07.03.20 0
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Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz weiter rasant aus. Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstagmittag meldete, gibt es bisher 228 bestätigte Ansteckungen.

Bei weiteren 36 Fällen liegt ein erstes positives Resultat vor, die Bestätigung durch das Referenzlabor in Genf steht noch aus, wie das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) ergänzte. Werden sie bestätigt, ergibt dies 264 Fälle.

Negativ getestet mit Verdacht auf das neue Coronavirus (alle Laboratorien zusammengenommen) wurden bislang mehr als 3500 Personen. Die Altersspanne für die bisher positiv getesteten Fälle beträgt laut dem EDI 0 bis 89 Jahre, im Median 46 Jahre, das heisst 50 Prozent der Fälle waren jünger, 50 Prozent älter als 46 Jahre. 55 Prozent der Fälle waren Männer, 45 Prozent Frauen.

Am Freitag lag die Zahl der Fälle noch bei 210, wovon 181 bestätigt waren. Am Donnerstag musste in der Schweiz ein erster Todesfall vermeldet werden. Es handelte sich um eine 74-jährige Frau aus dem Kanton Waadt, die sich vermutlich in Italien angesteckt hatte.

Fälle in 20 Kantonen

Meldungen zu Erkrankungen liegen vor aus den Kantonen Aargau, Appenzell Ausserrhoden, Baselland, Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Genf, Graubünden, Jura, Luzern, Neuenburg, St. Gallen, Schwyz, Solothurn, Tessin, Thurgau, Waadt, Wallis, Zug, Zürich sowie erstmals einer aus dem Fürstentum Liechtenstein.

Alle Erkrankten seien isoliert, heisst es auf der Webseite des BAG. Die Gesundheitsbehörden würden enge Kontaktpersonen benachrichtigen. Mehrere Personen sind in Quarantäne. Sie müssen in ihrer Wohnung bleiben und den Kontakt zu anderen vermeiden.

Seco unterstützt betroffene Unternehmen

Die Coronavirus-Epidemie werde in den ersten beiden Quartalen Spuren in der Schweizer Wirtschaft hinterlassen, glaubt Seco-Chefin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch. Die Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) verwies in der "Samstagsrundschau" von Schweizer Radio SRF auf die Konjunkturprognosen des Bundes, die am 17. März veröffentlicht werden.

Im Gegensatz zu früheren Wirtschaftskrisen, bei denen vor allem die Exportwirtschaft und der Tourismus die Leidtragenden waren, seien beim Coronavirus auch im Binnenmarkt tätige Unternehmen - etwa Veranstalter - betroffen. Das Seco stehe in engem Kontakt mit Unternehmen und Gremien, um massgeschneiderte Lösungen für die betroffenen Unternehmen zu suchen, sagte Ineichen-Fleisch.

Die Kurzarbeit-Entschädigung sei eine gute Massnahme, helfe aber nicht in allen Fällen. Eine klare Absage erteilte Ineichen-Fleisch der Forderung nach einem Konjunkturprogramm. Im Moment seien kurzfristig Massnahmen gefragt, Konjunkturprogramm würden hingegen über Jahre laufen. Das Seco arbeite auf Hochtouren an guten Lösungen und werde Schritt für Schritt die notwendigen Massnahmen ergreifen.

SP Schweiz wartet weitere Entscheide ab

Zur Eindämmung des Coronavirus hat der Bundesrat vorläufig bis 15. März alle Veranstaltungen mit mehr als tausend Personen untersagt. Nächste Woche wird über eine allfällige Verlängerung entschieden.

Die Parteiversammlungen verschiedener Parteien könnten davon betroffen sein. Die SP Schweiz wartet, laut einer Mitteilung vom Samstag, für die Durchführung der am 4./5. April geplanten Delegiertenversammlung die weiteren Entscheide des Bundesrats und der kantonalen Behörden ab.

Sollte der Parteitag nicht an dem Termin durchgeführt werden können, würde er auf Herbst 2020 verschoben, schreibt die SP Schweiz. An der SP-Delegiertenversammlung soll die Nachfolge des abtretenden Präsidenten Christian Levrat geregelt werden.

Bereits für den 28. März ist eine Delegiertenversammlung der SVP Schweiz angekündigt, an der auch ein neuer Parteipräsident gewählt werden soll. Abgesagt hat hingegen die FDP Schweiz ihre für den 4. April in Biel geplante Delegiertenversammlung. Der Anlass wird auf unbestimmte Zeit verschoben.

07. März 2020, 18:00
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Infos

Influenza und Covid-19 im Vergleich

Bei der Diskussion um Massnahmen gegen die Covid-19-Epidemie wird oft die Grippe zum Vergleich herangezogen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt nun wichtige Gemeinsamkeiten und Unterschiede:

Ähnlich ist demnach die Ausprägung der Infektionskrankheiten: Beide sind von einem Virus verursachte Atemwegserkrankungen, deren Verlauf sehr unterschiedlich sein kann - von symptomlos oder mild bis hin zu sehr schwer, mitunter gar tödlich.

Beide Erreger werden vorwiegend über Tröpfchen etwa beim Sprechen oder Husten oder auch direkten Kontakt übertragen. Darum greifen bei beiden auch die gleichen Vorsichtsmassnahmen: gute Handhygiene, in den Ellbogen oder ein Taschentuch husten, Kontakt zu Infizierten vermeiden.

Grössere Ansteckungsrate bei Coronavirus

Unterschiede gibt es laut WHO bei der Ausbreitungsgeschwindigkeit: Influenza habe eine kürzere Inkubationszeit zwischen Ansteckung und der Ausbildung erster Symptome, zudem erfolgten die Ansteckungen in den Infektionsketten rascher aufeinander. Bei Covid-19 liege dieses Intervall bei etwa 5 bis 6 Tagen, bei Influenza bei 3 Tagen. Das bedeute, dass sich Influenza rascher verbreiten kann als Covid-19.

Hinzu komme, dass bei Influenza oft schon vor der Ausprägung von Symptomen weitere Menschen angesteckt würden. Bei Covid-19 seien zwar Übertragungen 24 bis 48 Stunden vor dem Auftreten von Symptomen bekannt, sie seien aber nach derzeitigem Kenntnisstand anders als bei der Grippe selten und spielten für die Weiterverbreitung kaum eine Rolle.

Ein weiteres wichtiges Kennzeichen ist die Ansteckungsrate. Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 wird nach WHO-Daten von einem Infizierten im Mittel an zwei bis zweieinhalb weitere Menschen weitergegeben - und damit an mehr als bei Influenza. Wegen der unsicheren Datenlage und verschiedenen den Wert beeinflussenden Effekten sei ein Vergleich bei diesem Aspekt aber nur eingeschränkt möglich, heisst es von der WHO.

 

Unterschiede im Bezug auf Kinder

Erhebliche Unterschiede gibt es im Bezug auf Kinder: "Kinder sind bedeutsame Treiber für die Übertragung von Influenzaviren in der Gemeinschaft", so die WHO. Für den Covid-19-Erreger zeigten erste Auswertungen, dass Kinder weniger betroffen sind als Erwachsene und nur selten deutliche Symptome entwickeln. Vorläufige Daten lassen demnach zudem annehmen, dass Kinder sich vor allem bei Erwachsenen anstecken - Erwachsene aber umgekehrt kaum bei Kindern.

Schwere bis lebensbedrohliche Verläufe gibt es nach bisherigen Auswertungen bei Covid-19 häufiger als bei der Grippe. Der WHO zufolge ist der Verlauf bei 15 Prozent der Infizierten so schwer, dass eine zusätzliche Versorgung mit Sauerstoff nötig wird.

Bei 5 Prozent der Infizierten ist demnach künstliche Beatmung nötig. Auch die Todesrate liegt wohl höher als bei der normalen saisonalen Grippewelle - exakte Angaben lassen sich dazu aber derzeit kaum machen.

Covid-19: Kinder nicht in Risikogruppe

Als besonders von schweren Verläufen betroffene Risikogruppen gelten bei Influenza Kinder, Schwangere, Ältere sowie Menschen mit chronischen Krankheiten oder geschwächtem Immunsystem. Bei Covid-19 gehören Kinder und Schwangere nach derzeitigem Wissensstand nicht zu den Risikogruppen.

Zu beachten ist auch der Unterschied bei den Möglichkeiten für Behandlung und Vorsorge. "Zwar gibt es bereits eine Reihe klinischer Tests von Medikamenten in China, und es sind mehr als 20 Impfstoffe gegen Covid-19 in der Entwicklung, bisher aber gibt es keine zugelassenen Impfstoffe oder Therapien für Covid-19", so die WHO. Bei Influenza hingegen gebe es sowohl schützende Impfungen als auch zugelassene antivirale Medikamente. sda

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