Armee | Auf Kommando mit Nüssen und Steinen beworfen
Armeejustiz prüft Fall von möglicher Schikane von Tessiner Rekruten
Eine Videoaufnahme von Uniformierten, die auf Befehl einen Kameraden mit Gegenständen bewerfen, hat die Schweizer Militärjustiz auf den Plan gerufen. Sie startete eine vorläufige Beweisaufnahme in der Sache. Der Chef der Armee besucht die betroffene Rekrutenschule.
Der Fall, über den das Tessiner Fernsehen RSI am Dienstagabend berichtete, sei bei ihnen aktenkundig, bestätigte ein Sprecher der Militärjustiz auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es werde abgeklärt, ob strafrechtliches Handeln vorliege.
Die Szene, die auf dem Video zu sehen sei, habe sich bereits am 14. September in Emmen in der Flab RS 33 ereignet. Diese befinde sich aktuell in der Verlegung in S-Chanf. Die Militärpolizei ermittle. Im Verlauf der nächsten Woche dürfte man weitere Informationen dazu haben.
Auf Twitter äusserte sich am Freitag auch das Verteidigungsdepartement (VBS) und sprach von der Misshandlung eines Tessiner Rekruten. Die Armee akzeptiere keine körperliche Züchtigung. Der Chef der Armee besuche die betroffene RS.
Der TV-Sender will das Video vom Vater des Opfers erhalten haben. Der Rekrut sei auf Kommando mit Nüssen und Steinen beworfen worden. Die Aufnahme davon habe sich in der Folge rasch verbreitet. Der Sprecher der Militärjustiz sagte, man habe bereits vor der Veröffentlichung des Videos Kenntnis vom Fall gehabt.
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