Armee | Rund 300 Armeeangehörige ignorierten den Marschbefehl. Es drohen bis zu 18 Monate Gefängnis
Armee beschafft hunderte Beatmungsgeräte
Die Armee rüstet auf: In den nächsten Tagen beschafft sie 900 zusätzliche Beatmungs- und Monitoringgeräte. Das gab Armeesprecher Daniel Reist auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA bekannt.
Bisher verfüge die Armee über rund 100 Einheiten. Das neue Material konnte laut Reist in der Schweiz beschafft werden und wird ab Freitag in Tranchen ausgeliefert. Eingesetzt werden die Beatmungs- und Monitoringgeräte in erster Linie in zivilen Spitälern.
Der Bundesrat hatte Anfang Woche die Mobilisierung von bis zu 8000 Armeeangehörigen bewilligt. Diese unterstützen die zivilen Behörden im Gesundheitsbereich, in der Logistik oder im Transportwesen.
Bis am Donnerstagmorgen haben nach Angaben von Reist 15 Kantone Unterstützung von der Armee angefordert - drei mehr als am Vortag. Neu hinzugekommen sind Unterstützungsgesuche der Kantone Genf, Schaffhausen und Luzern. Bereits vorher Unterstützung beantragt hatten der Kanton Tessin, die beiden Basel, Graubünden, Neuenburg, Thurgau, Wallis, Bern, Waadt, Solothurn, Appenzell Ausserrhoden und Nidwalden.
Marschbefehl ignoriert
An Truppen wurden bisher insbesondere die vier Spitalbataillone und fünf Sanitätskompanien aufgeboten. Eingesetzt werden in erster Linie Armeeangehörige, die bereits im Dienst sind, etwa in der Ausbildung oder in einem Wiederholungskurs. Gut 1000 sind bisher zusätzlich aufgeboten worden.
Nach Angaben von Reist haben allerdings rund 300 Armeeangehörige nicht auf den Marschbefehl reagiert. Die Gründe dafür seien noch nicht bekannt. Die Militärpolizei geht den Fällen nun nach, es drohen bis zu 18 Monate Gefängnis.
Ein technisches Problem hat die Armee inzwischen gelöst. Wie das italienischsprachige Online-Portal Tio.ch berichtete, liessen sich die Bahren für den Krankentransport nicht richtig in den Sanitätsfahrzeugen der Armee verankern. Inzwischen seien technische Anpassungen gemacht worden, sagte Reist. Die Bahren liessen sich nun gut sichern.
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