Kriminalität | Prozess Rupperswil

Angeklagter filmte den Missbrauch des 13-Jährigen mit Handy

In diesem Haus in Rupperswil AG brachte der Angeklagte im Dezember 2015 auf brutale Art und Weise vier Menschen um. (Archivbild)
1/1

In diesem Haus in Rupperswil AG brachte der Angeklagte im Dezember 2015 auf brutale Art und Weise vier Menschen um. (Archivbild)
Foto: Keystone

Quelle: SDA 12.03.18 0
Artikel teilen

Einen Tag vor Beginn des Prozesses zum Vierfachmord von Rupperswil AG hat das Bezirksgericht Lenzburg die Anklageschrift veröffentlicht. Der wegen mehrfachen Mordes angeklagte 34-jährige Schweizer hatte die Tat minutiös geplant.

Den Zugang zum Haus am Morgen des 21. Dezember 2015 zwischen 7.30 und 8 Uhr hatte er sich mit einem gefälschten Brief der Kreisschule Buchs-Rohr verschafft. Er gab sich als Mitarbeiter des Schulypsychologischen Dienstes der Schule aus.

Der Angeklagte hatte schon länger einen Blick auf den 13-jährigen Sohn der Opferfamilie geworfen, wie aus der am Montag veröffentlichten Anklageschrift hervorgeht. Er sei zuvor rund zehn Mal beim Haus der späteren Opferfamilie unterwegs gewesen. Er soll das Leben der Familie im Wohnquartier ausgekundschaftet haben.

Dem 13-Jährigen sei er wiederholt, scheinbar zufällig, begegnet. Der Beschuldigte habe seit vielen Jahren um seine pädophile Veranlagung gewusst, heisst es in der Anklageschrift weiter.

Mit zuvor gekauften "Sexspielzeugen" missbrauchte er den Jugendlichen mehrfach - und machte dabei Aufnahmen. Der Beschuldigte lud gemäss Anklage die von ihm gemachten Fotos und Filmaufnahmen, welche die sexuellen Handlungen mit dem Jugendlichen zeigen, noch am Tag des Vierfachmordes von seinem Mobiltelefon auf seinen Laptop.

In der 20 Seiten zählenden Anklageschrift sind viele verstörende Details der Tat genau aufgeführt.

Täter schaute sich Aufnahmen immer wieder an

Die Aufnahmen der sexuellen Handlungen seien für die Zukunft gedacht gewesen. Wie aus der Anklageschrift weiter hervorgeht, schaute sich der Schweizer diese immer wieder an - letztmals am 6. Mai 2016. Sechs Tage später wurde er in Aarau verhaftet, 146 Tage nach dem Gewaltverbrechen.

Bei den Opfern des brutalen Vierfachmordes handelt es sich um eine 48-jährige Frau, deren Söhne im Alter von 13 und 19 Jahren sowie um die 21-jährige Freundin des älteren Sohnes.

Die Frau hatte die Hände und Füsse des 21-Jährigen und dessen Freundin unter Drohung des Angeklagten mit Kabelbindern und Klebeband gefesselt. Der Sohn und dessen Freundin befanden sich im zweiten Stock des Hauses.

Gemäss Anklageschrift tötete der nicht vorbestrafte und zuvor nicht aufgefallene Beschuldigte zunächst den 19-Jährigen, dann dessen Freundin und die 48-jährige Frau. Zuletzt brachte er den 13-Jährigen um.

Die Tatwaffe war ein in Aarau gekauftes 30 Zentimeter langes Küchenmesser, mit dem er den Opfern die Kehle durchschnitt. Um die Spuren zu verwischen, hatte er im schwarzen Rucksack auch sechs Flaschen Fackelöl dabei. Dieses schüttete er in den Räumen aus und zündete es an.

Weitergelebt, als wäre nichts gewesen

"Das Leben des Beschuldigten verlief weiter wie vor der Tat", heisst es in der Anklageschrift.

Nach dem Gewaltverbrechen war der Mann nach Hause gegangen. Er wohnte bei seiner Mutter in der Nähe des Tatorts in Rupperswil. Während die Feuerwehr versuchte, den Brand zu löschen, duschte er. Im Laufe des Nachmittags machte er mit seiner Mutter einen Spaziergang mit seinen zwei Husky-Hunden. Am Abend ging er mit zwei Kollegen nach Zürich in den Ausgang.

Der geständige Angeklagte hatte die Frau während der Geiselnahme gezwungen, Geld zu beschaffen. Er soll vorgegeben haben, dass sie dabei von einem Komplizen beobachtet würde.

Die Frau verliess das Haus für 20 bis 30 Minuten und holte an Bancomaten in Rupperswil und Wildegg rund 1000 Euro und 10'000 Franken ab. Danach ging sie zurück nach Hause. Sie wurde wieder gefesselt.

Das Geld verwendete der Beschuldigte für das Nachtessen mit Kollegen in Zürich am Tag des Verbrechens, für Tierarztrechnungen und für Krankenkassenprämien. Zudem finanzierte er seiner Mutter zum 60. Geburtstag eine Reise nach Paris.

12. März 2018, 13:09
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  2. Ernennungen für Lötschental, Törbel und Embd
  3. Eringer-Kuhkämpfe am Fusse des Augstbordhorns
  4. Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  5. Aufstand der Bauern im Lötschental
  6. Einige Kantone haben bereits ein Feuerverbot erlassen
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Tena MatijevicMartín StephanEnio Karlen
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Angeklagter filmte den Missbrauch des 13-Jährigen mit Handy | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Schweiz
    • News-Schweiz
    • Angeklagter filmte den Missbrauch des 13-Jährigen mit Handy

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich