Geheimdienst-Affäre | Alt Bundesrat Kaspar Villiger in geleakten Geheimdienst-Papieren aufgetaucht
Alt Bundesrat Pascal Couchepin: «Das war nie Thema im Bundesrat»
In der Geheimdienst-Affäre um die Zuger Firma Crypto steht die Frage im Zentrum, was die Schweizer Behörden wussten. Alt Bundesrat Pascal Couchepin sagt, er habe nicht gewusst, dass ausländische Nachrichtendienste die Firma Crypto für das Ausspionieren von Drittstaaten benutzten.
"Ich habe nie von einer Verbindung zwischen einer Zuger Firma und der CIA gehört", sagte Couchepin am Freitag in einem Interview von "Radio Rhône".
"Ich glaube sagen zu können, dass wir während meiner elf Jahre im Bundesrat diese Fragen nie erörtert haben. Da ich ein ziemlich gutes Gedächtnis habe, würde ich mich an etwas so Aussergewöhnliches erinnern. Ich kann Ihnen sagen, dass wir im Bundesrat nie darüber gesprochen haben."
In den Fokus geraten war alt Bundesrat Kaspar Villiger, dessen Name offenbar in den geleakten Geheimdienst-Papieren auftaucht. Er hat gegenüber Medien ebenfalls abgestritten, von der Spionage über Crypto gewusst zu haben.
"Wer und was auch immer hinter den CIA-Notizen zu meiner Person stecken mag: sie stimmen in dieser Form nicht (...)", sagte Villiger gegenüber der "Rundschau" von SRF. Eine "detaillierte Information" über die neutralitätspolitisch problematische Übungsanlage hätte ihn sofort alarmiert. Handlangerdienste für Drittsaaten hätte er niemals gedeckt.
Parteikollege Couchepin stellt sich hinter Villiger. Dieser widerspreche der CIA - einer Organisation, welcher Spionage und Propaganda vorgeworfen werde. "A priori vertraue ich Kaspar Villiger", sagt Couchepin, der zwischen 1998 und 2009 für die FDP im Bundesrat sass. Kaspar Villiger gehörte dem Bundesrat von 1989 bis 2003 an.
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