MTB-Downhill | 330 Teilnehmer aus 21 Nationen in Bellwald am Start
Das perfekte Finale

Mit hohem Tempo bergab, die Elite-Fahrer zeigten ihr Können.
Foto: S. STERNEMANN
Bellwald bleibt das Mekka der Schweizer MTB-Downhiller. Am Wochenende erwies sich der Oberwalliser Ort erneut als perfektes Finale des iXS-Cups.
Wenn sich die Teilnehmer auf die 2200 Meter lange Strecke stürzen und innert Kürze 400 Höhenmeter nach unten absolvieren, dann ist Spektakel angesagt. Am Sonntag, als es um die Finals in den einzelnen Kategorien und gleichzeitig um die Gesamtwertung ging, da schätzten die Organisatoren eine Zuschauerzahl von rund 2000 Personen. Bellwald hatte alles bestens vorgekehrt, die Piste präsentierte sich bei eher kühlen Temperaturen bestens präpariert (etwas nass und dadurch schnell) – viele Teilnehmer sprachen vom perfekten Finale.
Kein gravierender Unfall
An den drei Tagen (Freitag und Samstag Qualifikation, Sonntag Finals) gab es den einen oder anderen Zwischenfall, von einem gravierenden Unfall blieb man indes verschont. Sieben Heliflüge mit zehn Verunfallten ins Spital, ein Oberschenkelbruch und einige Frakturen des Schlüsselbeins, bei der Grosszahl an Starts blieb dies im Rahmen.
Nach zwei eher frischen Tagen zeigte sich am Finaltag teils die Sonne wieder, für die Fahrer herrschten ideale Bedingungen. Ein versöhnlicher Abschluss, «und wir sind sehr stolz auf diesen Event», so OK-Präsident David Wyssen. Die 14. Auflage für 2020 ist fest eingeplant, «das wurde auch nie infrage gestellt».
Bei zehn Läufen im Rahmen des iXS-Cups ist Bellwald als einziger Schweizer Austragungsort übrig geblieben. Der Downhill-Cup gilt als weltweit grösste Serie seiner Art und hat seinen Ursprung 2003 in der Schweiz. 330 Teilnehmer aus 21 Nationen am Final-Event, damit blieb Bellwald im Rahmen des Vorjahres (340). Im Rekordjahr der 13 Auflagen wurden 370 Fahrer verzeichnet, ebenso viele Einwohner zählt Bellwald.
Kein Oberwalliser Elite-Fahrer
Die Organisatoren hatten mit über 200 Helfern erneut grosse Arbeit geleistet, Streckenposten, Betreuung und Präparierung blieben einwandfrei. Das Oberwallis kennt derzeit zwar keinen Elite-Downhiller mehr, trotzdem gingen einige aus der Region in den Open-Wertungen an den Start. Zu erwähnen seien etwa mit den Einheimischen Fredy (Open Masters II) und Valentin (Open Männer) Bittel Vater und Sohn, die nach einer intensiven Vorbereitung erstmals zusammen am Start waren. Valentin legte mit 4:34 eine beachtliche Zeit dar, Sohn Fredy hatte mit zwei Stürzen am Finaltag Pech und konnte sein Ziel (unter 5 Minuten) daher nicht erreichen.
Nach den zwei Qualifikationstagen bot der Finaldurchgang am Sonntag einiges an Spannung. Die erste Bestzeit wurde vom Schweizer Marcel Waldmann vorgelegt, der damit sowohl die Tageswertung als auch die Serienwertung der Masters-II-Klasse gewann. Die nachfolgenden Sieger hiessen Lars Payer (SUI) bei den Open Masters, Florian Zimmerli (SUI) bei der Jugend U17 und Gabin Maillard (SUI) bei den Junioren U19. Gewinner der Open-Männer- und Open-Frauen-Klasse waren Stanislaus Krakenberger (SUI) und die Bulgarin Izabela Yankowa. Anschliessend ging mit der Pro-Masters-Klasse die erste der Lizenzierten-Kategorie an den Start. Schnellster war Mad Weidemann (Dänemark) mit über fünf Sekunden Vorsprung. Die nachfolgende Klasse war mit der Pro U17 die Nachwuchs-Kategorie. Als Sieger erreichte Nicolas Baechler (SUI) das Ziel, der auch im European Cup zweimal auf dem Podest gestanden war.
Rübesam und Weber als Elite-Sieger
In der Elite-Frauen-Klasse lag Lea Rutz (SUI) zuerst vorne. Die vorletzte Fahrerin war dann Janine Hübscher, die für Racing Verbier fährt, die aber sichtlich unzufrieden über die Ziellinie rollte und sich einen grossen Rückstand einfing. Jetzt fehlte also nur noch Sandra Rübesam im Ziel. Doch schon als sie über den letzten Sprung vor der Ziellinie ging, war klar, das wird die neue Bestzeit und damit der Sieg.
Die Klasse der Pro U19 konnte Yannick Baechler (SUI) knapp für sich entscheiden, er verwies seinen Landsmann Lino Lehmann auf den zweiten Platz. Die Siegerzeit von 3:39,391 Minuten hätte in der Elite-Klasse immerhin für ein Top-15-Ergebnis gereicht.
Die Elite-Männer-Klasse verlief äusserst spannend. Als fünftletzter Fahrer setzte sich Basil Weber (SUI), der mit einer Zeit von 3:31,069 Minuten um ganze vier Sekunden unter der bisherigen Bestmarke blieb, an die Spitze. Tristan Botteram, der Drittschnellste vom Vortag, kam auch unzufrieden ins Ziel und landete neben dem Podest. Vorjahressieger Andreas Kolb reichte es ebenso nicht ganz und er setzte sich direkt hinter Weber. Nun fuhr Lutz Weber über die Ziellinie. Die Anzeigetafel und auch das Kopfschütteln des Vortagesschnellsten offenbarten, dass es nicht reichte. Mit einer Sekunde Rückstand schob er sich zwischen Sieger Basil Weber und Andreas Kolb. In der Gesamtwertung konnte sich Tristan Botteram durch das gute Ergebnis noch auf Platz drei schieben, während die ersten zwei Plätze unangefochten an die beiden deutschen Fahrer Erik Irmisch und Johannes Fischbach gingen. Die Königsdiszplin der Elite-Fahrer hatte damit in Bellwald für einen hochstehenden Abschluss gesorgt.
wb
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