Badminton | Der BC Olympica-Brig engagiert mit Jan Fröhlich einen zweiten Profitrainer
Auf der Überholspur
Die Verantwortlichen des BC Olympica-Brig geben mächtig Gas. Jan Fröhlich ist nicht nur ein zweiter Profitrainer, sondern auch eine massive Verstärkung für das NLB-Team. Bereits ist von NLA die Rede, überstürzen aber will man nichts.
Jan Fröhlich nennt ein Beispiel aus eigener Erfahrung, von einem Team in seiner Heimat. Für die Playoffs wurden sechs Verstärkungen aus dem Ausland geholt, «die einheimischen Spieler wurden übergangen. Sie waren enttäuscht und kamen nicht einmal mehr an die Meisterfeier. Das geht gar nicht», so der Tscheche. Das gilt denn für die Briger auch als klare Warnung.
Ein Top-Team zusammen
Klar ist: Ein Team mit Kai Waldenberger, Jan Fröhlich, Yoann Freysinger, Marco Fux sowie dem Frauenzuzug Marion Varrin, immerhin die Nummer 5 der Schweiz: das weckt Erwartungen. «Ohne Verletzungen werden wir in der NLB sicher vorne mitspielen können», ist sich Jan Fröhlich sicher. Auch wenn man weiss, dass beispielsweise Adliswil, das vor zwei Jahren abgestiegen ist, unbedingt wieder in die höchste Spielklasse will. «Wenn die vernehmen, was hier in Brig läuft, werden die sich mit Sicherheit weiter verstärken», betont
Yoann Freysinger.
Wäre denn ein Aufstieg überhaupt ein Thema? «Das Oberwallis hat kein Team in der NLA. In diese Bresche zu springen wäre reizvoll», betont Yoann Freysinger. Allerdings sieht er das eher als mittel- oder langfristiges Ziel. «Wir wollen hier etwas aufbauen, wir wollen das beste Nachwuchszentrum der Schweiz werden. Am Schluss soll für alle Badmintonspieler klar sein: ‹Ich muss nach Brig gehen, um besser zu werden›», bringt es Yoann Freysinger auf den Punkt.
Trotz aller Ambitionen will man aber den eigenen Nachwuchs nicht vergessen. «Dank Spielern wie Loris Pfammatter, Janno Millius, Laura Blumenthal oder Michelle Fux sind wir aufgestiegen. Die sollen auch in der NLB regelmässig zum Einsatz kommen. Auch wenn wir dadurch vielleicht nicht immer in der allerbesten Besetzung spielen», betont Freysinger. «Wir müssen und wir wollen auf die eigenen Spieler setzen, sonst geht die Identität verloren. Ein Aufstieg kann die Mannschaft zerstören», ist sich Freysinger der Gefahr durchaus bewusst. «Wir werden gemeinsam die Marschrichtung festlegen.»
Fragt sich natürlich, wie ein Verein wie der BC Olympica-Brig die Verpflichtung von zwei Profitrainern stemmen kann. Es versteht sich von selbst, dass dies ohne das Badminton-Center im Rücken nicht möglich wäre. «Das Center investiert
im Moment sehr viel», betont denn auch Yoann Freysinger. Auf der anderen Seite profitiert natürlich auch das Center vom Aufschwung, der vom Badminton-Club ausgelöst wird. «Wenn Turniere durchgeführt werden, bringt das Übernachtungen, Klubs werden auf die gute Infrastruktur in Brig aufmerksam und kommen zurück für Trainingslager usw.», ist sich Freysinger bewusst. Ab 2020 wird er zusammen mit Marco Fux die Geschäftsleitung für das Center übernehmen. «Wir werden dann endgültig keine Zeit mehr haben, um uns um den Badminton-Club zu kümmern. Mit Kai und Jan haben wir nun die idealen Personen dafür gefunden», ist Yoann Freysinger überzeugt.
Das Ziel sind 250 Mitglieder
Der Club soll freilich mit der Zeit wieder selbstständiger werden. Die Mitgliederzahl konnte allein im letzten Jahr um 40 auf rund 130 gesteigert werden, da will man in kurzer Zeit auf 250. «Wir wollen pushen, pushen, pushen», nennt das Freysinger. Und auf allen Stufen (noch) professioneller werden. In den sozialen und den herkömmlichen Medien will man präsenter sein, Plakate sollen auf die Heimspiele aufmerksam machen, in der Halle werden aber auch zwei Bildschirme montiert, so können die Partien auf Facebook übertragen werden, der Spielstand wird elektronisch angezeigt. Das ist in der NLB keine Bedingung des Verbands. «Wir müssen nicht, aber wir wollen das machen. Es sind die Details, die über die Qualität entscheiden», betont Yoann Freysinger.
In der NLB wird mit zusätzlichen Kosten von 20 000 Franken gerechnet. So etwa für zusätzliche Trainingslager, Sommertrainings, Reisen usw. «Wir hatten gute Gespräche mit Sponsoren. Die spüren auch, dass in Brig etwas abgeht», so Freysinger. «Wenn du wartest, bis etwas passiert, passiert nichts…»
Alban Albrecht
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