Gesundheit | Epidemie greift weiter um sich
Zwei Personen an Coronavirus in Italien gestorben
In Italien sind am Samstag binnen weniger Stunden offenbar zwei Menschen am Coronavirus gestorben. Ausserdem wurden neue Fälle von Infektionen in der Region Venetien und in der Lombardei gemeldet. An der Strategie der Schweizer Behörden im Umgang mit dem Virus ändert dies nichts.
In der Nacht auf Samstag wurde der erste Coronavirus-Tote in Italien gemeldet. Es handelt sich um einen 78-jährigen Patienten, der in Padua in der norditalienischen Region Veneto gestorben sei, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Inzwischen verstarb ein zweiter mit dem Coronavirus infizierter Patient. Es handelt es sich um eine italienische Frau, die mit einem infizierten 38-jährigen Mann in der Lombardei in Kontakt gekommen sein könnte, teilten die italienischen Gesundheitsbehörden am Samstag mit.
In der Lombardei seien 27 Personen am Coronavirus erkrankt, in Venetien sind es neun, hiess es weiter. Zu den Infizierten zählten auch mehrere Ärzte und Krankenpfleger.
Der chinesische Staatsbürger, der vor drei Wochen mit seiner Ehefrau als erster Coronavirus-Fall in Italien bestätigt worden war, wurde aus der Intensivstation des auf Infektionskrankheiten spezialisierten römischen Spitals «Lazzaro Spallanzani» in Rom entlassen, berichteten die Ärzte am Samstag.
Regierung will auf «Notstand» reagieren
Der italienische Premier Giuseppe Conte versicherte auf Facebook, dass seine Regierung entschlossen auf den Notstand reagieren werde. Er schloss nicht aus, dass das Kabinett weitere Massnahmen zur Eingrenzung der Epidemie in Norditalien ergreifen könnte, nachdem am Freitag zehn Gemeinden in der Lombardei mit rund 50'000 Menschen isoliert worden waren.
Nach den beiden Todesfällen in Norditalien gilt in Österreich erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht, aber es gibt gemäss dem österreichischen Gesundheitsministerium nach wie vor keinen Grund zur Panik. In Österreich seien bisher bei 181 Verdachtsfällen Tests durchgeführt worden und alle seien negativ gewesen, hiess es am Samstag.
«Wir sind über das 'Early Warning and Response System' der EU rund um die Uhr mit allen Ländern der EU vernetzt und können damit unmittelbar nach dem allfälligen Auftauchen des Verdachts einer Verbindung nach Österreich sofort Massnahmen ergreifen», hiess es in der Mitteilung des Gesundheitsministeriums.
BAG hält an bisheriger Strategie fest
Auch Daniel Koch, Leiter übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), verwies auf dieses Austauschplattform der EU. Bisher seien darüber keine Kontakte mit infizierten Fällen in der Schweiz bestätigt worden. An der bisherigen Strategie des Bundes ändere sich auch durch die aktuellen Todesfälle in Italien nichts.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) äusserte sich unterdessen besorgt über die Infektionsfälle, bei denen es keine klare epidemiologische Verbindung gibt.
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