Coronavirus | Die Videos von Fang Bin waren um die Welt gegangen
Zwei «Bürgerjournalisten» in chinesischer Stadt Wuhan festgesetzt
Zwei chinesische "Bürgerjournalisten", die über den Ausbruch des Coronavirus und die überfüllten Spitäler in Wuhan im Internet berichtet haben, sind von der chinesischen Polizei festgesetzt worden.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtete unter Hinweis auf Familie und Freunde, Polizisten hätten den Anwalt Chen Qiushi und den Blogger Fang Bin "unter dem Vorwand der Quarantäne abgeholt".
Seither seien beide nicht mehr über ihr Handy erreichbar, was in Isolation normalerweise möglich sein müsste. Keiner von beiden habe Symptome einer Infektion gehabt.
"Wer in normaler Quarantäne steckt, kann telefonieren", sagte die in New York ansässige Forscherin Wang Yaqiu von Human Rights Watch. "Beide haben die Zustände in Wuhan untersucht und unverblümt darüber gesprochen."
Die Videos von Fang Bin, der auch Leichensäcke gefilmt und auf Youtube hochgeladen hatte, waren um die Welt gegangen. Auch Chen Qiushi hatte in den überforderten Spitälern der schwer betroffenen Stadt Wuhan gefilmt. "Es gibt nicht genug Gesichtsmasken, nicht genug Schutzanzüge, nicht genug Material und was noch wichtiger ist, nicht genug Tests", schilderte Chen Qiushi in einem Video.
Der freimütige Anwalt hatte im vergangenen Jahr auch an prodemokratischen Demonstrationen in Hongkong teilgenommen und Videos davon in sozialen Medien in China verbreitet. "Ich habe nicht einmal Angst vor dem Tod", sagte Chen Qiushi in einem Video aus Wuhan. "Denkt ihr, ich habe Angst vor der Kommunistischen Partei?"
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