Gasexplosion | Präsident Wladimir Putin beim Krisenstab

Vier Tote und über 30 Vermisste nach Explosion in russischem Haus

Nach dem Einsturz eines Wohnblocks in Russland werden immer noch 35 Personen vermisst.
1/1

Nach dem Einsturz eines Wohnblocks in Russland werden immer noch 35 Personen vermisst.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 31.12.18 0
Artikel teilen

Eine Gasexplosion in Magnitogorsk mit vier Toten und Dutzenden Vermissten an Silvester hat Russland erschüttert. Selbst Präsident Wladimir Putin flog aus seines Ferien in die Stadt am Ural, um sich über die Rettungsarbeiten zu informieren und mit Opfern zu sprechen.

Die Explosion um 4.00 Uhr Ortszeit (0.00 Uhr MEZ) hatte einen ganzen Aufgang eines grossen Wohnblocks wie ein Kartenhaus zusammenstürzen lassen. In den Trümmern suchten Retter in einem Wettlauf mit der Zeit nach Verschütteten, weil den Überlebenden bei 20 Grad Frost der Tod durch Erfrieren drohte.

Vier Hausbewohner wurden im Lauf des Montags tot geborgen. Am Abend (Ortszeit) teilte der Gouverneur des sibirischen Gebiets Tscheljabinsk, Boris Dubrowski, mit, noch immer sei das Schicksal von mehr als 35 Menschen unklar. Dazu zählten auch sieben Kinder.

"Die Stadt schaut voller Schrecken auf die wachsende Zahl an Opfern. Statt des Neujahrsfestes steht uns Trauer bevor", schrieb ein Internetnutzer aus Magnitogorsk im sozialen Netzwerk Instagram.

Zunächst hatten die Behörden von 80 Vermissten gesprochen, diese Zahl wurde später nach der Bergung mehrerer Bewohner nach unten korrigiert.

In einem Kraftakt wenige Stunden vor dem neuen Jahr zogen die Behörden Rettungskräfte, Gerät und Hundestaffeln aus weiten Teilen Sibiriens und aus Moskau in Magnitogorsk zusammen. Der Einsatz an der Unglücksstelle war gefährlich, weil der Einsturz weiterer Teile des neunstöckigen Hauses drohte, wie Zivilschutzminister Jewgeni Sinitschew sagte.

In dem 1973 errichteten zwölfstöckigen Plattenbau hatten 110 Menschen gewohnt. Einige konnten die Ruine unverletzt verlassen, andere wurden von den Suchmannschaften verletzt geborgen. Knapp 30 Bewohner meldeten sich unverletzt bei den Behörden. Sie hatten die Nacht anderswo verbracht.

Die Überlebenden standen nun an Silvester bei eiskaltem Winterwetter ohne Wohnung da. In einer nahe gelegenen Schule wurden Notquartiere errichtet. Teile des Wohnblocks wurden als einsturzgefährdet eingestuft, die Menschen mussten auch hier ihre Unterkünfte verlassen. Die Temperatur in der Stadt sollte in der Neujahrsnacht auf unter minus 20 Grad sinken.

Putin traf in Magnitogorsk mit dem Rettungsstab zusammen und besuchte Verletzte im Spital. Ein 13-jähriger Knabe berichtete dem Kremlchef, er habe länger als eine Stunde unter den Trümmern festgesteckt, bis er gerettet worden sei.

"Ich bin so schnell zu euch aufgebrochen, dass ich gar nichts mitgebracht habe", sagte Putin. Er versprach dem Jungen aber für später ein Geschenk, wie die Agentur Interfax meldete.

Auch Gouverneur Dubrowski sagte den Betroffenen schnelle Entschädigungen und Hilfe bei der Beschaffung von neuem Wohnraum zu. Die Staatsführung reagierte damit viel schneller und hilfsbereiter als bei der Brandkatastrophe in einem Einkaufszentrum der sibirischen Stadt Kemerowo im März dieses Jahres mit 64 Toten. Der hartherzige Umgang mit den Opfern hatte den Behörden damals Kritik eingetragen.

Die Justiz leitete nach der Explosion strafrechtliche Ermittlungen ein. In Russland kommt es immer wieder zu Gasexplosionen. Viele Gebäude stammen noch aus der Sowjetzeit und sind in schlechtem Zustand, vielfach werden auch Sicherheitsregeln nicht eingehalten.

Magnitogorsk ist eine grosse Industriestadt im Ural, sie beherbergt das grösste Stahlwerk des Landes. Mitarbeiter beteiligten sich an dem Bergungseinsatz. Der Milliardär Viktor Raschnikow, der das Stahlwerk betreibt, rief zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung auf. "Wir teilen den Schmerz", erklärte er.

31. Dezember 2018, 16:35
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. Ins Herz des UNESCO-Welterbes Jungfrau-Aletsch
  2. Felsabbruch verursacht grosse Staubwolke
  3. WB-Journalisten zügeln ins neue Mengis-Medienhaus
  4. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  5. Eidgenössisches Jodlerfest in Brig-Glis
  6. Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Tena MatijevicMartín StephanZoé Jessica Plachy
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Vier Tote und über 30 Vermisste nach Explosion in russischem Haus | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Ausland
    • News-Ausland
    • Vier Tote und über 30 Vermisste nach Explosion in russischem Haus

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich