Uno-Klimakonferenz | Harte Kritik nach zweiwöchigen Gesprächen
Umweltverbände nach Klimagipfel tief enttäuscht
Umweltverbände und Entwicklungshelfer haben tief enttäuscht darauf reagiert, dass die zweiwöchige Weltklimakonferenz in Madrid ohne nennenswerte Fortschritte im Kampf gegen die Erderhitzung zu Ende ging. Einige Staaten, allen voran Brasilien, Australien, Saudi-Arabien und die USA, hätten immer wieder Entscheidungen blockiert, rügten sie.
Luisa Neubauer, führende Aktivistin der Klimabewegung Fridays For Future, erklärte, die Regierungen seien damit gescheitert, ihre Ambitionen der Krisenrealität anzupassen. «Die COP25 lässt uns nach einem Jahr mit beispiellosen Klimaprotesten ohne signifikanten Fortschritt zurück.»
Die Hilfsorganisation Brot für die Welt machte insbesondere den Industriestaaten schwere Vorwürfe. «Es ist extrem verantwortungslos, egoistisch und kurzsichtig, dass sie Finanzzusagen gegenüber den ärmsten Staaten für die Bewältigung von Klimaschäden verwehren», bilanzierte die Organisation.
Sven Harmeling von der Organisation Care fragte: «Wie laut muss noch demonstriert werden, wie viele Warnungen muss die Wissenschaft noch aussprechen, wie viele junge Leute müssen ihre ganz reale Zukunftsangst noch äussern, damit die grossen Wirtschaftsmächte sich endlich nicht mehr taub stellen?»
Die internationale Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan sagte: «Die Regierungen müssen sich komplett neu aufstellen, denn das Ergebnis der COP25 ist völlig inakzeptabel.»
Martin Kaiser von Greenpeace schrieb, die Klimaschutzkonferenz sei ein «Angriff auf das Herz des Pariser Abkommens» gewesen. Sie verrate alle Menschen, die weltweit längst unter den Folgen der Klimakrise litten und nach schnellen Fortschritten riefen.
Die Umweltschutzorganisation WWF bezeichnete die Beschlüsse als «so müde wie die Delegierten nach zwei durchverhandelten Nächten» und betonte, die Konferenz sei «ein gruseliger Fehlstart in das für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens so entscheidende Jahr 2020».
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