Militäroffensive | Die meisten Zivilisten haben gemäss Einwohnern die Grenzstadt Tall Abjad verlassen

Türkische Luftwaffe bombardiert nordsyrische Grenzorte

Ein Kämpfer der syrischen demokratischen Streitkräfte inspiziert einen Stützpunkt, nachdem Soldaten an die Front nahe der Grenze zur Türkei gezogen waren.
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Ein Kämpfer der syrischen demokratischen Streitkräfte inspiziert einen Stützpunkt, nachdem Soldaten an die Front nahe der Grenze zur Türkei gezogen waren.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 09.10.19 0

Die türkische Luftwaffe hat im Rahmen einer Militäroffensive Luftschläge in syrischen Grenzorten durchgeführt.

Türkische Kampfjets beschossen am Mittwoch die Grenzstadt Ras al-Ain, wie die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana und der türkische Sender CNN Türk übereinstimmend berichteten.

Der Sprecher der von der Kurdenmiliz YPG angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Mustafa Bali, schrieb auf Twitter: "Türkische Kampfflugzeuge haben damit begonnen, Luftangriffe auf zivile Gebiete durchzuführen. Die Menschen in der Region sind in grosser Panik."

Die Medienaktivisten des Informationszentrums Rojava meldeten, auch die Grenzstadt Tall Abjad werde beschossen. Einwohner sagten der Nachrichtenagentur dpa, die Stadt sei fast menschenleer, weil die meisten Zivilisten sie verlassen hätten. Dafür seien viele Kämpfer dort. Die Gesundheitsbehörden bereiteten die Krankenhäuser vor. Auf manchen Dächern seien Scharfschützen zu sehen.

Juncker fordert von Türkei Stopp von Militäroffensive in Nordsyrien

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die Türkei aufgefordert, den Militäreinsatz gegen kurdische Milizen in Nordsyrien zu stoppen. "Ich fordere die Türkei und andere Akteure auf, mit Zurückhaltung zu handeln und den bereits gestarteten Einsatz zu stoppen", sagte der Luxemburger am Mittwoch im Brüsseler EU-Parlament.

Sollten die Pläne der Türkei die Einrichtung einer "Sicherheitszone" beinhalten, werde die EU sich daran finanziell nicht beteiligen.

09. Oktober 2019, 16:21
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Türkei startet Militäreinsatz im Nordosten Syriens

Die Türkei hat ihren Militäreinsatz im Nordosten Syriens begonnen - gemeinsam mit pro-türkischen Rebellen gegen das Assad-Regime in Damaskus. Das teilte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch mit. Der Einsatz zielt gegen die kurdische YPG-Miliz.

Er solle die "terroristische Bedrohung" an der türkischen Grenze beseitigen und Frieden schaffen. Zudem solle bei dem gemeinsamen Einsatz mit der Syrischen Nationalarmee eine "Sicherheitszone" geschaffen werden, um die Rückkehr syrischer Flüchtlinge zu erleichtern, schrieb Erdogan.

Die Syrische Nationalarmee ist der neue Name eines Zusammenschlusses von syrischen Rebellengruppen, die an der Seite der türkischen Streitkräfte kämpfen. Die Schaffung der "Sicherheitszone" war im August mit den USA vereinbart worden.

Die syrischen Kurden hatten zuvor eine Generalmobilmachung ihrer Truppen verkündet. Angesichts der zunehmenden Drohungen der Türkei und ihrer syrischen "Söldner" seien alle aufgerufen, sich an die Grenze zu begeben, um in diesen "kritischen historischen Momenten" Widerstand zu leisten, hiess es in einer Erklärung am Mittwoch. Kurden weltweit wurden aufgefordert, gegen die Offensive zu demonstrieren. sda

Syrische Kurden: Generalmobilmachung gegen Türkei

Die kurdische Autonomieverwaltung im Nordosten Syriens hat die Zivilbevölkerung zur Generalmobilmachung gegen die befürchtete Offensive der Türkei aufgerufen. Sie rief zugleich die Kurden in Syrien und im Ausland auf, gegen die Pläne der Türkei auf die Strasse zu gehen.

"Wir erklären drei Tage der Generalmobilmachung im Norden und Osten Syriens", erklärte die kurdische Autonomieverwaltung am Mittwoch und rief alle Zivilisten auf, sich "an die Grenze zur Türkei zu begeben, (...) um in diesem heiklen historischen Moment Widerstand zu leisten".

Ankara hatte am Dienstag erklärt, die Offensive werde "in Kürze" beginnen, und weitere Militärfahrzeuge an die Grenze verlegt. Dennoch ist weiterhin unklar, ob es tatsächlich bald zu einem Einmarsch in Nordsyrien kommt, da US-Präsident Donald Trump widersprüchliche Signale hinsichtlich einer türkischen Invasion sendet und Ankara vor der Anwendung von Gewalt warnt.

Der Nordosten Syriens wird seit Jahren von der kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) und ihrem militärischen Arm, den Volksverteidigungseinheiten (YPG), kontrolliert. Die Türkei betrachtet die Präsenz der Kurdenmiliz an ihrer Grenze als Bedrohung, da sie eng mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden ist, die seit 1984 gegen den türkischen Staat kämpft. Seit 2016 ist Ankara bereits zwei Mal gegen sie vorgegangen.

Die USA schätzen die YPG dagegen als Verbündeten im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und unterstützen sie seit Jahren mit Waffen und Spezialkräften. Nach einem Telefongespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hatte Trump am Sonntag angekündigt, die US-Spezialkräfte aus dem Gebiet an der türkischen Grenze abzuziehen. Dies löste heftige Kritik vor allem auch in Trumps republikanischer Partei aus.

Der US-Präsident versicherte daraufhin, die USA würden ihre kurdischen Verbündeten nicht fallenlassen. Ankara drohte er mit der "totalen Zerstörung und Auslöschung" der türkischen Wirtschaft, sollte die Türkei in Nordsyrien "irgendetwas tun", was er als "tabu" betrachte. sda

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