Katastrophe | Schon seit Oktober wüten die Buschbrände auf dem Kontinent, doch nun hat sich die Lage zugespitzt

Touristen sollen Brandgebiete in Australien verlassen

Die australische Hauptstadt Canberra ist von Rauch umhüllt. Ein Leuchtschild zeigt die Feuergefahr an.
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Die australische Hauptstadt Canberra ist von Rauch umhüllt. Ein Leuchtschild zeigt die Feuergefahr an.
Foto: Keystone

Feuerwehrleute im Einsatz bei einem Grasfeuer.
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Feuerwehrleute im Einsatz bei einem Grasfeuer.
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Die australische Flagge weht über dem Parlamentsgebäude in Canberra.
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Die australische Flagge weht über dem Parlamentsgebäude in Canberra.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 02.01.20 0
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Touristen sollen die Brandgebiete im Südosten Australiens angesichts einer neuen, für das Wochenende erwarteten Hitzewelle verlassen. Die Feuerwehr legte am Donnerstag ein Gebiet fest, aus dem Menschen raus sollen, die dort keinen festen Wohnsitz haben.

Der betroffene Landstreifen im Bundesstaat New South Wales (NSW) erstreckt sich 240 Kilometer vom Urlaubsort Batemans Bay Richtung Süden bis zur Grenze des Staats Victoria. Am Samstag werden vom Wetteramt für die Region Temperaturen jenseits der 40-Grad-Grenze und starker Wind erwartet. Dadurch können die verheerenden Buschbrände noch einmal angefacht werden, die ohnehin hohe Brandgefahr steigt weiter.

Die Behörden riefen zehntausende von den Flammen eingekesselte Urlauber und Anwohner auf, die betroffenen Küstenstädte zu verlassen. "Es ist unerlässlich, es ist überlebenswichtig, dass wir alle gehen", sagte NSW-Verkehrsminister Andrew Constance im australischen Fernsehen ABC. Er warnt, dass der kommende Samstag "noch schlechter" werden könne, "als das, was wir durchgemacht haben", da die vorhergesagten extremen Wetterbedingungen die Flächenbrände noch weiter anheizen könnten.

Engpässe bei Lebensmitteln

In den sonst in den Sommermonaten beliebten Ferienorten wurden Lebensmittel und Treibstoff knapp, zahlreiche Geschäfte und Tankstellen waren ausverkauft. Grund hierfür war, dass seit Montag viele Strassen wegen der Brände und umgestürzter Bäume gesperrt waren.

Richtung Norden und Westen von der Evakuierungszone aus erstreckten sich am Donnerstag lange Autokolonnen. Allerdings konnten viele Menschen gar nicht starten, weil die Tankstellen keinen Treibstoff mehr hatten oder die Pumpen wegen Stromausfällen nicht arbeiteten.

Zehntausende Menschen ohne Strom

Seitdem am 31. Dezember die katastrophalen Feuer mehrere Orte in der Gemeinde Gippsland niederbrannten, waren mehr als 50'000 Menschen ohne Strom und viele Kommunen hatten keinen Zugang zu Trinkwasser.

Laut Verteidigungsministerium legte am Donnerstag ein Militärschiff in der Küstenstadt Mallacoota in Victoria an, um geschätzt 4000 Menschen, die seit Montag von Feuern eingeschlossen waren, mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Das Schiff sollte zudem rund 1000 Menschen in Sicherheit bringen.

Fläche so gross wie die Schweiz verbrannt

Insgesamt seien fünf Militärhelikopter und zwei Marineschiffe unterwegs an die Südküste, um Feuerwehrleute zu unterstützen, Wasser und Treibstoff zu liefern und bei der Evakuierung zu helfen, sagten die australischen Streitkräfte am Donnerstag.

Schon seit Oktober wüten die Buschbrände auf dem Kontinent, doch nunmehr hat sich die Lage zugespitzt. Angetrieben von hohen Temperaturen und starken Winden lodern allein in den südöstlichen Bundesstaaten Victoria und New South Wales rund 200 Brände, die mehrere Städte bedrohen. Bislang verbrannte eine Fläche grösser als die Schweiz. Mindestens 18 Menschen kamen landesweit seit Beginn der Feuersaison ums Leben. Über 1000 Gebäude wurden zerstört.

02. Januar 2020, 14:00
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Keine Schweizer Touristen in Brandgebieten ernsthaft in Gefahr

In den Brandgebieten Australiens scheinen derzeit keine Schweizer Touristen ernsthaft bedroht zu sein. Weil es sich nicht um ein überraschendes Ereignis handelt, hatten die Reiseveranstalter genügend Zeit, falls nötig alternative Reiserouten für ihre Kunden zu suchen.

Hotelplan Suisse hätte im Normalfall rund 50 Kunden in den von den Buschbränden betroffenen Gebieten gehabt, erklärte Bianca Gähweiler, Leiterin der Kommunikationsstelle, am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Man habe diese jedoch frühzeitig kontaktiert und individuell nach alternativen Lösungen gesucht. Die Reisen seien dann entsprechend angepasst und neue Unterkünfte organisiert worden.

Kunden kontaktiert

"Keiner unserer Reisenden war oder ist in Gefahr", heisst es in der schriftlichen Antwort von Gähweiler auf die Anfrage. Bisher habe auch kein einziger Kunde die Reise abbrechen wollen. Auch sind bei Hotelplan bisher noch keine anstehenden Reisen annulliert worden.

Rund 1000 Kunden hat Globetrotter Travel derzeit in Australien. Laut CEO Dany Gehrig beobachtet man die Situation bereits seit Oktober. An Silvester habe man letztmals alle Kunden kontaktiert und sie aufgefordert, die betroffenen Gebiete zu meiden. Die meisten Kunden seien mit Campern oder Mietwagen unterwegs. Reiseabbrüche seien ihm keine bekannt, sagte Gehrig.

Kuoni-Mediensprecher Markus Flick wollte auf Anfrage nicht kommunizieren, wie viele Kunden im Brandgebiet Ferien machen. Wo nötig, habe man Umbuchungen empfohlen. Die Situation in den betroffenen Gebieten sei "ernst".

 

Empfehlungen des EDA

Die grosse Mehrheit der gebuchten Ziele in Australien sei jedoch uneingeschränkt erreichbar. Insgesamt seien die Einschränkungen nicht sehr gross. Annullationen von Reisen sind Flick keine bekannt, er rechnet auch nicht mit einem Rückgang bei den Buchungen. In der von den Bränden bedrohten Stadt Mallacoota habe Kuoni keine Kunden.

Alle angefragten Reiseveranstalter betonten, dass sie die Situation laufend beobachten, um entsprechend reagieren zu können. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) rät auf seiner Webseite, sich vor Reisen in die betroffenen Regionen bei den Reiseveranstaltern über die Durchführbarkeit der Reise zu informieren.

Reisenden empfiehlt das EDA, die Anweisungen der lokalen Behörden zu befolgen und lokale Nachrichten zu hören. Links zu den Anweisungen und Warnungen der Behörden seien in den Reisehinweisen enthalten, schrieb Sprecher Tilman Renz auf Anfrage. Australiens Behörden seien auch für den Schutz der vor Ort anwesenden Ausländer zuständig.

Nicht um Hilfe angefragt

Bis Donnerstagmittag ist das EDA im Zusammenhang mit den Buschfeuern nicht kontaktiert worden, wie Renz ausführte. Allerdings habe das Departement keine Kontrolle darüber, wohin Schweizerinnen und Schweizer reisten. Schweizerinnen und Schweizern, die Australien verlassen wollten, stünden kommerzielle Flüge zur Verfügung.

Hilfe leistet die Schweiz bei der Brandbekämpfung bisher nicht. Eine Voraussetzung dafür sei das Vorliegen eines Gesuches des betroffenen Staates um internationale Hilfe, hielt der EDA-Sprecher dazu fest. Ein solches Gesuch liegt der Schweiz derzeit nicht vor. sda

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