Politik | US-Wahlen um Präsidentenamt
Sanders klarer Favorit in Nevada - Warnung vor Einfluss Russlands
Nach der dritten Vorwahl im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur könnte sich das Bewerberfeld der Demokraten weiter ausdünnen. Umfragen sehen den linken Senator Sanders in Nevada eindeutig vorne. Auf den hat es offenbar auch Russland abgesehen.
Die US-Demokraten nehmen in Nevada die nächste Etappe im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur in Angriff. Die Abstimmung bei Parteiversammlungen ("Caucus"), die am Samstagabend (21.00 Uhr mitteleuropäische Zeit/12.00 Uhr Ortszeit) starten sollten, wurde überschattet von dem Verdacht, dass Russland auf den US-Wahlkampf Einfluss nehmen will.
Im Fokus steht dabei offenbar auch der linke Senator Bernie Sanders, der als klarer Favorit bei der Vorwahl in Nevada gilt. Gefolgt wird er in Umfragen von dem früheren US-Vizepräsidenten Joe Biden und Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg. Wann genau die Ergebnisse in Nevada vorliegen werden, ist unklar.
Russisches Störmanöver
Die "Washington Post" berichtete am Freitag, Behördenvertreter hätten Sanders darüber informiert, dass Moskau versuche, seine Bewerbung zu unterstützen. Ziel sei es, den Wettbewerb der Demokraten zu stören.
Die Nachricht kam am Tag nach Berichten mehrerer US-Medien vom Donnerstag, wonach US-Geheimdienste davon ausgingen, dass sich Russland erneut in den Wahlkampf einmischen wolle, um Präsident Donald Trump zur Wiederwahl zu verhelfen.
"Die Geheimdienste sagen uns, dass sie (Russland) sich in diesen Wahlkampf einmischen", sagte Sanders am Freitag (Ortszeit) und forderte Russland auf, sich herauszuhalten. Die Amerikaner hätten parteiübergreifend die Nase voll davon, dass sich Russland, aber auch andere Länder in die Wahlen einmischten.
Er sei vor etwa einem Monat über die versuchte russische Einflussnahme unterrichtet worden. Das "hässlichste" daran sei, dass versucht werde, die Amerikaner zu spalten. "Sie versuchen, Chaos zu stiften", sagte Sanders.
Russland hatte sich nach Überzeugung der US-Geheimdienste bereits 2016 in den Wahlkampf eingemischt - zugunsten des republikanischen Kandidaten Trump. Dieser bestreitet das.
Den Medienberichten vom Donnerstag zufolge deuten die neuen Erkenntnisse der Geheimdienste nun darauf hin, dass Russland sich dieses Jahr sowohl in die Vorwahlen der Demokraten als auch in die eigentliche Präsidentschaftswahl einmischen wolle - etwa durch Hackerangriffe, Instrumentalisierung sozialer Medien und Manipulation des Wahlablaufs. In den USA wird am 3. November gewählt.
Zuvor finden noch bis zum Sommer eine Reihe an Vorwahlen statt. Im Anschluss küren Demokraten und Republikaner bei grossen Nominierungsparteitagen ihren jeweiligen Kandidaten. Amtsinhaber Trump hat keine ernstzunehmende parteiinterne Konkurrenz.
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