London | Ungewöhnlich private Töne
Queen spielt in Weihnachtsansprache auf private Probleme an
Die britische Königin Elizabeth II. schlägt in ihrer diesjährigen Weihnachtsansprache ungewöhnlich private Töne an. Die 93 Jahre alte Monarchin thematisiert den "holprigen" Weg der Königsfamilie und ihres Landes in den vergangenen zwölf Monaten.
Doch schon "kleine Schritte im Glauben und in der Hoffnung" könnten bedeutend sein und "langanhaltende Differenzen" beilegen, heisst es in der Nacht auf Dienstag in vorab veröffentlichten Redepassagen. Damit dürfte die Queen auch auf die diversen private Probleme der Royals anspielen. Die vollständige Rede wird am 25. Dezember ausgestrahlt.
Ohne royale Aufgaben
Das Jahr der Königsfamilie war von zahlreichen Tiefpunkten geprägt. So wirft eine US-Amerikanerin Prinz Andrew vor, dass er sie als Minderjährige mehrfach missbraucht habe. In einem Fernsehinterview, mit dem er wieder seinen Ruf herstellen wollte, redete sich der 59-jährige um Kopf und Kragen. Schliesslich gab der zweitälteste Sohn der Queen bis auf Weiteres alle royalen Aufgaben auf.
Prinz Philip war Anfang des Jahres in einen Autounfall verwickelt, bei dem zwei Frauen verletzt worden waren. Später fuhr Philip ohne Sicherheitsgurt. Erst nach Protesten gab der Senior seinen Führerschein ab. Zurzeit wird Philip, der seit mehr als 70 Jahren mit der Queen verheiratet ist, in einem Londoner Spital behandelt. Es handelt sich dem Buckingham-Palast zufolge um eine reine Vorsichtsmassnahme. Der Sender BBC zeichnete die Ansprache der Queen in Schloss Windsor auf, bevor Philip in die Klinik kam.
Bruch mit Tradition
Auch Unstimmigkeiten zwischen ihren Enkeln Prinz Harry und William dürften die Königin beschäftigt haben. Harry und Herzogin Meghan nehmen mit ihrem kleinen Sohn Archie nicht an der traditionellen Weihnachtsfeier der Queen auf dem Landsitz Sandringham teil. Sie wollen stattdessen mit Meghans Mutter feiern.
Politisch war das Jahr 2019 geprägt von den heftigen Streitereien im Parlament um den geplanten Brexit. Durch eine Neuwahl im Dezember konnte sich Premierminister Boris Johnson mehr Unterstützung für sein mit Brüssel nachverhandeltes Austrittsabkommen sichern. Grossbritannien wird Ende Januar die Staatengemeinschaft verlassen.
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