Afghanistan | Stundenlanger Schusswechsel
Mindestens vier Tote bei Angriff auf grosse NGO in Afghanistan
Bei dem Angriff von Unbekannten auf ein Büro der Kinderhilfsorganisation Save the Children in Ostafghanistan sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.
Unter ihnen seien ein Zivilist und ein Mitglied der Sicherheitskräfte, sagte der Sprecher der Regierung der Provinz Nangarhar, Attaullah Chogiani, am Mittwochmittag (Ortszeit). Ausserdem seien zwei der Attentäter tot. Einer habe sich am Tor der NGO in die Luft gesprengt, ein anderer sei später von Sicherheitskräften erschossen worden.
Auch mehrere Stunden nach Beginn des Überfalls berichteten Augenzeugen von Schusswechseln aus dem Haus.
Ausserdem seien zwölf Menschen verletzt worden, sagte Chogiani. Ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums in der ostafghanischen Provinz Nangarhar, Inamullah Miachel, sprach von 14 Verletzten. Die Zahl könne noch steigen. Ambulanzen seien unterwegs.
Wie viele Attentäter sich noch in dem Haus befinden, blieb unklar. Auch zur Situation der Mitarbeiter, die nach Angaben eines Mitarbeiter in einen Schutzraum geflohen waren, gab es zunächst keine weiteren Informationen. Die Attentäter waren am Mittwochmorgen gegen 9.00 Uhr Ortszeit in das Haus eingedrungen.
Wie viele Angreifer es waren und wer sie geschickt hat, blieb zunächst unklar. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat in der Provinz ihre einzige, wenn auch kleine territoriale Basis und hat in Nangarhar, aber auch in Kabul, zunehmend mehr Anschläge verübt.
Ob auch internationale Mitarbeiter in dem Büro waren, blieb zunächst unklar. Augenzeugen berichteten, der Kampf gegen die Angreifer habe auch rund zwei Stunden nach Beginn des Überfalls noch angedauert. Bisher seien drei laute Explosionen zu hören gewesen.
Save the Children arbeitet seit Jahrzehnten in vielen Provinzen und hilft vor allem Kindern und Müttern in den Bereichen Gesundheit und Bildung.
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