Politik | Musterbeispiel der deutsch-französischen Industriepolitik
Merkel und Macron besuchen Airbus-Standort in Toulouse
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben gemeinsam den Airbus-Standort in Toulouse besucht. Sie wurden am Mittwochmittag von Airbus-Chef Guillaume Faury und Mitgliedern des Managements begrüsst.
Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire und sein deutscher Amtskollege Peter Altmaier waren ebenfalls dabei. Merkel und Macron haben sich unter anderem die Fertigungshalle des Langstreckenjets A350 angesehen, am Nachmittag stand der Deutsch-Französische Ministerrat in der südwestfranzösischen Stadt an.
Für den französischen Gastgeber hat Toulouse eine besondere Bedeutung: Airbus gilt als Musterbeispiel der deutsch-französischen Industriepolitik. Aus Elyséekreisen hiess es zuvor, dass der Besuch durchaus symbolischen Charakter habe. Zudem werden die USA von diesem Freitag an Strafzölle in Milliardenhöhe auf EU-Importe verhängen, weil der europäische Flugzeugbauer rechtswidrige EU-Subventionen erhalten hatte. Der Besuch wird in Frankreich als Signal verstanden, dass die beiden Länder hinter dem Unternehmen stehen.
Endmontage vieler Flugzeuge
In Toulouse laufen die Fäden bei Airbus zusammen, dort findet die Endmontage vieler Flugzeuge statt, der grosse Teil des Managements sitzt dort. Deutschland und Frankreich halten jeweils 11,1 Prozent der Anteile an dem Erzrivalen des US-Flugzeugbauers Boeing, Spanien ist in geringerem Umfang ebenfalls beteiligt.
Macron und Merkel wollten im Anschluss an den Rundgang mit etwa 20 jungen Menschen gemeinsam in einem A350-Ausbildungsflugzeug essen. Nach dem Aus des Luftgiganten A380 setzt Airbus vor allem auf mittelgrosse Langstreckenjets wie den A350.
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