Politik | Parteispitze rief Mitglieder auf, Differenzen beizulegen, um Tories bei kommenden Wahlen zu besiegen

Labour streitet auf Parteitag um Brexit-Kurs

Labour-Chef Jeremy Corbyn nimmt eine sehr viel engere Beziehung zur EU ins Visier als Premierminister Boris Johnson. Doch einigen in seiner Partei geht das nicht weit genug.
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Labour-Chef Jeremy Corbyn nimmt eine sehr viel engere Beziehung zur EU ins Visier als Premierminister Boris Johnson. Doch einigen in seiner Partei geht das nicht weit genug.
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Quelle: SDA 22.09.19 1
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Mit Appellen zur Geschlossenheit und einem offen ausgetragenen Flügelstreit hat im südenglischen Brighton der fünftägige Parteitag der britischen Sozialdemokraten begonnen. Labour-Chef Jeremy Corbyn, der intern selbst in der Kritik steht, mahnte seine Partei zur Einigkeit. "Ich möchte, dass wir zusammenfinden", sagte er dem "Sunday Mirror".

Auch Generalsekretärin Jennie Formby rief die Delegierten am Wochenende auf, Differenzen beizulegen. Stattdessen müsse die grösste britische Oppositionspartei sich "zu 100 Prozent darauf fokussieren", die konservativen Tories bei kommenden Wahlen zu besiegen, sagte sie.

Für Aufregung sorgte gleich zu Beginn ein - dann zurückgezogener - Antrag von Vertretern des linken Flügels, den Posten des Parteivize abzuschaffen. Diesen hat Tom Watson inne, ein Gemässigter, der den Alt-Linken Corbyn offen wegen dessen Brexit- Kurs kritisiert. Der Antrag wurde als Versuch gewertet, den 52-Jährigen auszubooten.

Watson beklagte, das Ziel der Einigkeit sei bereits zum Auftakt des Parteitages untergraben worden: "Wir hatten einen schlechten Start." Corbyn sagte, er stehe zu Watson - er wolle nun aber die Schaffung von zwei Vize-Posten, einer davon solle an eine Frau gehen.

Tiefer Graben

Labour ist mit Blick auf den geplanten EU-Austritt des Landes zutiefst gespalten: Während sich ein grosser Teil des Führungszirkels in der Parlamentsfraktion klar für eine Abkehr vom Brexit einsetzt, will sich Parteichef Corbyn weiterhin nicht festlegen.

"Wir werden unsere Pläne darlegen, um die Brexit-Krise zu beenden", schrieb er auf Twitter. Der BBC sagte der 70-Jährige, er rechne trotz schlechter Umfrage-Werte mit einem Labour-Sieg bei Wahlen. Corbyns Rede wird für Mittwoch erwartet.

In einem Gastbeitrag im "Guardian" hatte Corbyn erläutert, zuerst solle ein Brexit ohne Abkommen am 31. Oktober abgewendet werden. Ist der No-Deal-Brexit vom Tisch, wolle er eine Parlamentswahl herbeiführen.

"Eine Labour-Regierung würde ein vernünftiges Abkommen schliessen (...) einschliesslich einer neuen Zollunion mit der EU, einer engen Beziehung zum Binnenmarkt und Garantien für Arbeitnehmerrechte und Umweltschutz." Das Ganze werde dann in einem neuen Referendum dem Volk vorgelegt, wobei die Alternative ein Verbleib in der EU wäre, so Corbyn. Er selbst will neutral bleiben.

Zwischen den Fronten

Corbyn nimmt damit eine sehr viel engere Beziehung zur EU ins Visier als Premierminister Boris Johnson. Doch einigen in seiner Partei geht das nicht weit genug. Sie verlangen, dass sich Labour ganz und gar dem Ziel verschreibt, den Brexit abzusagen.

Dafür hatte sich auch Labour-Vizechef Watson ausgesprochen. Es müsse zuerst ein zweites Brexit-Referendum geben. Labour müsse sich dabei "eindeutig und einstimmig" für den Verbleib in der EU stark machen.

22. September 2019, 19:00
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Kommentare

  • Gerfriede Bunkenstedt, Kalpetran - vor 6 Jahre ↑0↓0

    Man muss sich immer im Klaren darüber sein, dass die SVP den "unkontrollierten Schwexit" fordert, wenn sie mit so Parolen wie "Der EU-Rahmenvertrag muss mit allen Mitteln bekämpft werden" wirbt.
    Einfach mal machen!
    Da tauchen dann sicher auch hier plötzlich so 'yellow-papers' auf, aus denen dann das völlig Unerwartete hervorgeht, von wegen Engpässen in der Versorgung und wirtschaftlicher Zusammenbruch ("Komisch, hatten die uns nicht gerade dadurch den wirtschaftlichen Aufschwung versprochen?")
    Sicher ist, die Ausländer verlassen dann die Schweiz scharenweise.
    Ist doch klar! Was sollen Arbeitswillige in einem Land ohne Arbeit?
    Die dürfen und werden gehen, winken den Eidgenossen an der Grenze noch hämisch zu, weil die nämlich hier bleiben müssen. Dank der dann aufgekündigten Verträge dürfen die nirgendwo anders mehr hin. (Visum beantragen für den Besuch des Europaparks - ich würde mich kaputtlachen!) Schweizer, die dann schon im EU-Ausland sind, verlieren dort ihre Aufenthaltsgenehmigung und werden notfalls ausgeschafft. Wohin? Sicher nicht auf die Seychellen!
    Tipp: "Mehr Geld für die AHV statt fürs Ausland!"

    Einfach mal machen - ich fänd's urkomisch!

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