Kongo-Kinshasa | Kritik an Kongos Polizei nach Protesten
Katholische Kirche im Kongo wirft Sicherheitskräften "Barbarei" vor
Nach der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten gegen Kongos Präsident Joseph Kabila an Silvester rügt die katholische Kirche das Vorgehen der Sicherheitskräfte als barbarisch.
Die Regierung müsse nun Zurückhaltung an den Tag legen, um nicht auch noch das restliche Vertrauen bei der Bevölkerung zu verspielen, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Laurent Mosengwo Pasinya. Auch die Europäische Union (EU) kritisierte am Mittwoch das gewaltsame Vorgehen gegen Demonstranten und die zeitweise Abschaltung des Internets zur Verhinderung der Proteste.
Die Polizei war am Sonntag in der Hauptstadt Kinshasa mit Tränengas und Schlagstöcken gegen Menschen vorgegangen, die dem Protestaufruf der katholischen Kirche gefolgt waren. Die Polizei stürmte auch Kirchen und nahm Priester fest. Nach Uno-Angaben wurden mindestens fünf Menschen getötet und 120 weitere festgenommen.
Kabilas zweite Amtszeit endete offiziell bereits im Dezember 2016 - er weigert sich jedoch abzutreten. Die nach einer Vermittlung der katholischen Kirche für Ende 2017 geplante Wahl wurde mit immer neuen Begründungen verschoben. Nun soll Ende 2018 gewählt werden.
Der Kardinal erklärte Dienstagabend, das Verhindern von Gottesdiensten sei inakzeptabel, ebenso wie der Einsatz von Tränengas während laufender Messen und das Feuern mit scharfer Munition auf Gläubige sowie auf das Kreuz und Statuen der Jungfrau Maria. "Wir können das Handeln unserer guten Männer in Uniform nur verurteilen. Es entspricht leider, nicht mehr und nicht weniger, der Barbarei", sagte Mosengwo.
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