Wahl | Johnson betonte am Sonntag in einem offenen Brief die historische Bedeutung der Wahl

Johnson und Corbyn liefern sich letzten Schlagabtausch vor der Wahl

Einer Umfrage von YouGov zufolge endete das TV-Duell mit einem Unentschieden.
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Einer Umfrage von YouGov zufolge endete das TV-Duell mit einem Unentschieden.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 08.12.19 0
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Wenige Tage vor der Parlamentswahl in Grossbritannien haben sich der konservative Premierminister Boris Johnson und Oppositionsführer Jeremy Corbyn einen letzten Schlagabtausch vor laufenden Kameras geliefert. Im Zentrum des gut einstündigen TV-Duells am Freitagabend standen erneut der Brexit und das britische Gesundheitssystem.

Johnson kritisierte Corbyn in der letzten TV-Debatte vor der Wahl am Donnerstag wiederholt dafür, dass er beim Brexit nicht eindeutig Stellung beziehe. "Wie können Sie ein neues Abkommen mit Brüssel für den Brexit aushandeln, wenn Sie gar nicht daran glauben?", fragte Johnson. Corbyn hat im Wahlkampf angekündigt, Johnsons Abkommen mit Brüssel neu zu verhandeln und den Wählern in einem Referendum vorzulegen.

Corbyn wiederum warf Johnson unrealistische Versprechungen vor, weil er mit der EU und den USA im kommenden Jahr ein neues Handelsabkommen aushandeln wolle. "Er wird aus der Beziehung mit der EU herausgehen und in eine Beziehung zu niemandem eintreten", sagte der Labour-Chef. Für den Fall seines Wahlsiegs versprach Corbyn Verstaatlichungen und Investitionen in den öffentlichen Dienst, um nach einem Jahrzehnt der Sparsamkeit unter den Tories eine Wende herbeizuführen.

Debatte über russische Einflussnahme

Corbyn bekräftigte zudem seinen Vorwurf, Johnson wolle das staatliche Gesundheitssystem NHS an US-Pharmafirmen "verkaufen" - was Johnson scharf dementierte. Die Zukunft der Gesundheitsversorgung ist ein wesentliches Wahlkampfthema.

Corbyn stützt sich bei seinen Anschuldigungen auf ein geheimes Regierungsdokument zu den Handelsgesprächen mit den USA. Allerdings geriet der Labour-Chef am Wochenende selbst in Bedrängnis, als Vorwürfe laut wurden, dass das Dossier womöglich auf Betreiben Russlands von Hackern ins Internet gestellt worden war.

Die Veröffentlichung sei "Teil einer Kampagne, die mutmasslich von Russland ausging", meldete am Samstag die Online-Plattform Reddit, auf der die Dokumente zuerst aufgetaucht waren. Im Zuge der Ermittlungen seien 61 Nutzerkonten gesperrt worden.

Corbyn sprach von einer "Verschwörungstheorie" und hielt an seinen Vorwürfen gegen Johnson fest. Als seine Partei das Papier veröffentlicht habe, "habe weder der Premierminister noch irgendwer sonst bestritten, dass es sich um authentische Dokumente handelt", sagte der Labour-Chef dem TV-Sender Sky News.

Johnson betont historische Bedeutung

Einer Umfrage von YouGov zufolge endete das TV-Duell mit einem Unentschieden. Corbyn sei jedoch als glaubwürdiger bezeichnet worden. Bei der Parlamentswahl kann Johnsons konservative Partei Umfragen zufolge jedoch mit einer deutlichen Mehrheit rechnen.

Johnson betonte am Sonntag in einem offenen Brief die historische Bedeutung der Wahl, welche die Zukunft des Landes "auf Jahrzehnte hinaus" prägen werde. Er werde daher in den kommenden Tagen "um jede Stimme kämpfen", sagte er dem Sender Sky News.

Für den Fall seines Wahlsiegs setzt Johnson vor allem auf die Umsetzung des Brexit bis zum 31. Januar. Der Premierminister plant, dass das Regierungsprogramm am 19. Dezember von Königin Elizabeth II. vorgetragen wird. Das Brexit-Abkommen soll demnach noch vor Weihnachten dem Parlament vorgelegt werden.

08. Dezember 2019, 21:00
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Favorit Johnson

Die Konservative Partei von Premierminister Boris Johnson geht als Favorit in die Parlamentswahlen in Grossbritannien in der kommenden Woche. Das geht aus den jüngsten Meinungsumfragen hervor.

Vor dem Urnengang am 12. Dezember haben die Tories von Johnson nach vier am Samstag veröffentlichten Meinungsumfragen einen Vorsprung zwischen acht und 15 Punkten vor der Labour Partei um Oppositionsführer Jeremy Corbyn. Allerdings kann Johnson am untersten Ende der Spanne nicht damit rechnen, die Mehrheit im Parlament zu gewinnen. Diese braucht er jedoch, um Grossbritannien, wie von ihm versprochen, bis zum 31. Januar aus der Europäischen Union zu führen.

 

Der "Sunday Times" zufolge, die sich auf eine Umfrage von Datapraxis bezieht, würde Johnson bei der Wahl eine Mehrheit von 38 Stimmen im Parlament gewinnen. Vor zwei Wochen lag das Plus einer Prognose zufolge noch bei 48 Stimmen. "Wir haben noch nie so viele unentschlossene Wähler so spät in der Kampagne gesehen", sagte Datapraxis-Chef Paul Hilder. sda

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