Osterfest | Israel hat alle Gebetshäuser geschlossen
Osterfeierlichkeiten im Heiligen Land nur in kleinstem Kreis
Die Corona-Krise bietet nach den Worten des höchsten katholischen Würdenträgers im Heiligen Land eine Gelegenheit zur Besinnung auf das Wesentliche. In seiner Osterbotschaft sagte der lateinische Patriarch Pierbattista Pizzaballa: «Wir hatten nicht die Feierlichkeit, die wir wollten. Die Pandemie-Beschränkungen haben uns aber indirekt dazu gebracht, darüber nachzudenken, was für uns essenziell wichtig ist.»
Die Osterfeierlichkeiten im Heiligen Land finden in diesem Jahr unter strengen Einschränkungen statt. In der Grabeskirche in Jerusalems Altstadt wurde die Ostermesse am Sonntag nur im kleinsten Kreis zelebriert. Die Grabkapelle in der Jerusalemer Kirche steht nach christlicher Überlieferung an dem Ort, an dem Jesus begraben wurde und wieder auferstand.
«In diesen Tagen erleben wir auf neue Weise das Fehlen normaler Beziehungen zwischen uns», sagte Pizzaballa in seiner Osterbotschaft. »Eingeschlossen in unseren Häusern und eingeschränkt in unserer Bewegung, haben wir verstanden, wie wichtig diese Dinge sind, die uns verweigert werden: Bewegungsfreiheit, Schule, Arbeit, Teilnahme am Gruppenleben, Zeit mit Freunden und so weiter.» Oft lerne man Dinge erst dann wirklich zu schätzen, wenn man sie verloren habe.
Israel hat angesichts der Ausbreitung des Coronavirus alle Gebetshäuser im Land bis auf weiteres geschlossen. Die traditionellen Prozessionen durften in der Osterwoche nicht stattfinden. Auch die Grabeskirche ist für die Öffentlichkeit geschlossen, nur Zeremonien religiöser Würdenträger sind im kleinsten Kreis erlaubt.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 mittlerweile bei 10 878 Personen in Israel nachgewiesen worden, 1388 sind wieder genesen. 103 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. In den Palästinensergebieten sind die Zahlen deutlich niedriger.
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