Monarchie | Wollen finanziell auf eigenen Füssen stehen: Prinz Harry und seine Frau Meghan

Harry und Meghan verzichten auf Titel Königliche Hoheit

Die Steuermittel für die millionenteure Renovierung ihres Hauses wollen die beiden zurückzahlen, wie der Buckingham-Palast am Samstag nach tagelangen intensiven Beratungen mitteilte.
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Die Steuermittel für die millionenteure Renovierung ihres Hauses wollen die beiden zurückzahlen, wie der Buckingham-Palast am Samstag nach tagelangen intensiven Beratungen mitteilte.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 20.01.20 0
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Nach ihrem Rückzug von royalen Pflichten verzichten Prinz Harry und seine Frau Meghan künftig auf den Titel "Königliche Hoheit". Zudem werden sie keine öffentlichen Gelder mehr erhalten.

Die Steuermittel für die millionenteure Renovierung ihres Hauses wollen die beiden zurückzahlen, wie der Buckingham-Palast am Samstag nach tagelangen intensiven Beratungen mitteilte. Britische Medien werteten die "radikalen" Entscheidungen als Strafe für Harry und Meghan.

Das Paar hatte vor anderthalb Wochen überraschend verkündet, sich weitgehend von seinen royalen Verpflichtungen zurückziehen und finanziell auf eigenen Füssen stehen zu wollen. Die beiden wollen künftig zeitweise in Nordamerika leben. Die Ankündigung der beiden hatte tagelange Krisengespräche im Königshaus ausgelöst.

Weiterhin Herzog und Herzogin

Der Buckingham-Palast erklärte am Samstagabend, Harry und Meghan - weiterhin Herzog und Herzogin von Sussex - würden den Titel Königliche Hoheit künftig nicht mehr nutzen, "da sie keine aktiven Mitglieder der königlichen Familie mehr sind".

Nach Palastangaben wurde vereinbart, dass die beiden von allen königlichen Pflichten zurücktreten, "offizielle militärische Termine eingeschlossen". Das Paar könne die Königin "nicht länger formell vertreten".

Damit werde das Paar auch nicht länger öffentliche Gelder für königliche Aufgaben erhalten. Zudem wollten die beiden die umgerechnet gut drei Millionen Franken an Steuergeldern zurückzahlen, die sie für die Renovierung ihres Landhauses Frogmore Cottage in der Nähe von Schloss Windsor ausgegeben hatten. Angaben zu Regelungen für die persönliche Sicherheit von Harry und Meghan lehnte der Palast ab.

Erfreute Queen

Nach "monatelangen Gesprächen und Diskussionen in jüngster Zeit" sei sie "erfreut, dass wir zusammen einen konstruktiven Weg für meinen Enkel und seine Familie gefunden haben", erklärte Königin Elizabeth II.. Sie erkenne die "Herausforderungen" an, die das Paar in den vergangenen zwei Jahren unter "intensiver Beobachtung" erlebt habe und unterstütze "seinen Wunsch nach einem unabhängigeren Leben".

"Harry, Meghan und Archie werden immer vielgeliebte Mitglieder meiner Familie bleiben", betonte die Queen. Die ganze Familie hoffe, dass die jetzt getroffenen Regelungen es dem Paar erlaubten, sich "ein glückliches und friedliches neues Leben aufzubauen", schloss sie.

Harter Megxit

Britische Medienkommentatoren werteten die nun verkündeten Regelungen als Strafe der Queen für ihren abtrünnigen Enkel und dessen Frau. Die Königin habe "mit eiserner Hand" durchgegriffen, sagte Alastair Bruce vom Fernsehsender Sky News. Die Erklärung bedeute "den härtesten Megxit, der möglich ist", befand auch der "Daily Telegraph" und sprach von "radikalen" Schritten.

Der Entzug des Titels "Königliche Hoheit" weckte Erinnerungen an Harrys Mutter Diana, die nach der Scheidung von Prinz Charles 1996 ebenfalls ihren Titel verloren hatte. Auch Vergleiche zur spektakulären Abdankung von König Edward VIII. im Jahr 1936 wurden gezogen: "Harry ist nicht König, er ist sechster in der Thronfolge, aber heute Abend fühlt es sich so an wie seine und Meghans Abdankung", schrieb Königshaus-Experte Chris Ship vom Sender ITV auf Twitter.

"Normalbürger"

"Harry und Meghan sind immer noch Mitglieder der königlichen Familie, aber im Endeffekt sind sie nicht mehr königlich", bilanzierte Jonny Dymond von der BBC.

"Sie sind jetzt Herr und Frau Normalbürger", sagte der PR-Berater Mark Borkowski der Nachrichtenagentur Press Association. Der Royal-Experte Alastair Bruce sagte der "Sun", Harry sei nun auf den gleichen Rang zurückgefallen wie 30 weitere Herzöge in Grossbritannien.

Laut Buckingham-Palast sollen die neuen Regelungen in diesem Frühling in Kraft treten. Medienberichten zufolge will Harry in den kommenden Tagen zu seiner Frau und Söhnchen Archie nach Kanada fliegen.

20. Januar 2020, 06:00
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Wie schwer sich britische Royals mit der Unabhängigkeit tun

Nach der Rückzugsankündigung von Prinz Harry und seiner Frau Meghan hat der Buckingham-Palast am Samstag die Regelungen für die künftige Rolle des Paares bekannt gegeben. Neben dem Verzicht auf den Titel "Königliche Hoheit" werden die beiden demnach künftig keine öffentlichen Gelder für die Wahrnehmung königlicher Pflichten mehr erhalten und auch die Renovierungskosten für ihr Haus Frogmore Cottage im Park von Schloss Windsor zurückzahlen.

Das Paar will künftig finanziell unabhängig werden. Experten sehen dieses Vorhaben skeptisch. Derartige Versuche der Royals hätten bisher "immer in Tränen geendet", warnte der frühere BBC-Royals-Korrespondent Peter Hunt.

Auch David McClure, Autor eines Buchs über die Finanzen des britischen Königshauses, sagt: "Ich glaube nicht, dass das funktionieren wird." Royals und Geldverdienen sei "eine giftige Mischung" voller "Gefahren". Diese reichen von Interessenkonflikten über peinliche Misserfolge bis hin zum finanziellen Ruin, wie andere Mitglieder des Königshauses in der Vergangenheit vorgeführt haben:

Prinzessin Diana

Nach ihrer Scheidung von Thronfolger Prinz Charles 1996 beendete Prinz Harrys Mutter ihr Engagement für 93 von 99 wohltätigen Einrichtungen, für die sie sich bis dahin eingesetzt hatte.

Auch wenn sie nicht mehr wirklich zum Königshaus gehörte, sagte sich Diana aus Sorge um ihre Söhne nicht völlig los. Sie lebte weiter im Kensington-Palast, hatte aber keinen Personenschutz wie ein Royal. 1997 starb sie bei einer Verfolgungsjagd mit Paparazzi in Paris.

Prinz Edward

Als viertes und jüngstes Kind von Königin Elizabeth II. wusste Prinz Edward nicht viel mit sich anzufangen. Er begann, für ein Musicaltheater zu arbeiten. Später beteiligte er sich an künstlerisch anspruchsvollen, aber erfolglosen TV-Produktionen. Mit seiner Royals-Version der Slapstick-Fernsehshow "It's a Knockout" erlebte er nach landläufiger Meinung ein erniedrigendes Desaster.

Edward kehrte schliesslich in den Schoss des britischen Königshauses zurück. Dort übernimmt er regelmässig öffentliche Aufgaben und verhält sich ansonsten unauffällig.

 

Sophie, Gräfin von Wessex

Nach ihrer Hochzeit mit Prinz Edward 1999 betrieb Sophie von Wessex weiter ihre PR-Firma. 2001 berichtete die Zeitung "News of the World", dass sie sich gegenüber einem angeblichen potenziellen Geschäftspartner abfällig über Mitglieder des Königshauses und Politiker geäussert habe. Ihr wurde vorgeworfen, ihre Beziehungen zum Königshaus für geschäftliche Zwecke zu missbrauchen.

Daher zog sich Sophie 2002 aus dem Geschäftsleben zurück. Seitdem hat sich Edwards Frau zu einer der zuverlässigsten Royals entwickelt und tritt oft als Begleitung der Queen auf.

Sarah, Herzogin von York

Nach ihrer Scheidung vom zweitältesten Sohn der Queen, Prinz Andrew, im Jahr 1996 musste Sarah Ferguson sich selbst um Einkünfte bemühen. Sie war Werbebotschafterin für das Diät-Unternehmen Weight Watchers, schrieb Kinderbücher und trat im US-Fernsehen auf.

Dennoch hatte die Herzogin von York mit Schulden zu kämpfen. 2010 berichtete "News of the World", "Fergie" sei mit versteckter Kamera dabei gefilmt worden, wie sie einem als Geschäftsmann getarnten Journalisten für 500.000 Pfund Zugang zu ihrem Ex-Mann Prinz Andrew anbot.

Herzogin Sarah soll ausserdem von dem US-Milliardär und verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein bei einer finanziellen Klemme Unterstützung bekommen haben. Wegen seiner Kontakte zu dem mittlerweile in US-Haft gestorbenen Geschäftsmann legte Andrew im November seine öffentlichen Aufgaben nieder.

Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie

Die Töchter von Andrew und Sarah sind die ranghöchsten Mitglieder der britischen Königsfamilie, die keine royalen Pflichten ausüben. Die 31-jährige Beatrice arbeitet in New York als Vize-Chefin für Strategie und Partnerschaften von Afiniti, einem Entwickler von Software für Künstliche Intelligenz.

Die 29-jährige Eugenie arbeitet in leitender Stellung bei der Londoner Kunstgalerie Hauser and Wirth. Interessenkonflikte werden den beiden Schwestern nicht vorgeworfen. Sollten Harry und Meghan ihre royalen Pflichten völlig abgeben, dürfte der Druck auf Harrys Cousinen wachsen, sich als Vertreterinnen der jungen Generation bei den Royals zu engagieren. sda

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