Justiz | Die Taten fanden nach Erkenntnissen der Ermittler in der Wohnung des Manns statt
Haft für Pfadfinderleiter wegen hundertfachen Kindesmissbrauchs
Das Landgericht im deutschen Freiburg hat den früheren Leiter einer evangelischen Pfadfindergruppe in Staufen wegen teils schweren sexuellen Kindesmissbrauchs in über hundert Fällen verurteilt. Der deutsche Staatsbürger, der vier Buben zwischen neun und 13 Jahren missbraucht haben soll, wurde am Mittwoch zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt.
Zudem wurde die anschliessende Sicherungsverwahrung angeordnet. Dies teilte ein Sprecher nach der Urteilsverkündung mit.
Der heute 42-jährige Mann, der früher bei der evangelischen Kirche angestellt war, soll sich zwischen 2010 und 2018 zum Teil mehrfach in der Woche an den Jungen vergangen haben. Zwei von ihnen soll er in der evangelischen Pfadfindergruppe in Staufen kennengelernt haben, die er damals leitete. Den beiden anderen soll er bei Freizeitaktivitäten und auf einem Campingplatz begegnet sein.
Die Taten fanden nach Erkenntnissen der Ermittler in der Wohnung des Manns statt. Er war bereits 2004 des Missbrauchs beschuldigt worden, wurde damals aber frei gesprochen und danach von der Kirche wieder angestellt.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann ursprünglich insgesamt 676 Taten vorgeworfen. Vor Gericht kamen dann 330 Taten. Nach dem Urteil wird im Einvernehmen mit der Staatsanwaltschaft von der Verfolgung möglicher weiterer Taten abgesehen. Der Angeklagte wurde neben der Freiheitsstrafe zusätzlich zur Zahlung von Schmerzensgeld in Höhe von 8000 und 10'000 Euro verurteilt.
Die Taten des Jugendbetreuers stehen in keinem Zusammenhang mit dem jahrelangen Missbrauch eines Jungen in Staufen, der 2017 Schlagzeilen machte.
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