Wirtschaft | Zweifel an moralischer Integrität von westlichen Modefirmen

Häftlinge in China arbeiten laut Bericht für europäische Modelabels

Chinesische Häftlinge sollen für chinesische Häftlinge produziert haben (Symbolbild).
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Chinesische Häftlinge sollen für chinesische Häftlinge produziert haben (Symbolbild).
Foto: Keystone

Quelle: SDA 21.02.18 0
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Ein ehemaliger britischer Häftling in China hat Zweifel an der moralischen Integrität von Firmen wie C&A und H&M gesät. Einem Bericht des früheren Privatdetektivs Peter Humphrey in der "Financial Times" zufolge wurde zu Hungerlöhnen in einem chinesischen Gefängnis für westliche Modefirmen gefertigt.

"Unsere Männer stellten Verpackungsteile her. Ich erkannte bekannte Marken wie 3M, C&A, H&M. So viel zur sozialen Verantwortung von Unternehmen", schrieb Humphrey in einem Artikel für die Zeitung von Mitte Februar über seine Haftzeit in den Jahren 2013 bis 2015. Für ihre Arbeit in Vollzeit erhielten die Gefangenen dem Bericht zufolge einen Monatslohn von umgerechnet rund 15 Euro.

C&A kündigte auf Anfrage am Mittwoch eine Untersuchung an. "Wir nehmen diese vom Autor erwähnten Vorwürfe sehr ernst und werden versuchen, mehr Informationen über den Fall zu recherchieren", hiess es in einer Mitteilung. Das Unternehmen toleriere "keine Form der Zwangsarbeit oder Schuldknechtschaft" in seiner Lieferkette. "Im Falle von Zwangsarbeit würden wir die Geschäftsbeziehung zum Lieferanten sofort aufkündigen. Dies schliesst jegliche Art von Gefängnisarbeit ein."

Auch H&M teilte mit, es sei "komplett inakzeptabel", Herstellung in Gefängnisse zu verlegen. Dies würde zu einer sofortigen Beendigung von Verträgen führen. "Wir kennen die Behauptungen und nehmen sie sehr ernst. Im Moment können wir nicht bestätigen, ob sie zutreffend sind oder nicht." Eine Untersuchung sei bereits eingeleitet.

Zwangsarbeit offiziell abgeschafft

Menschenrechtsorganisationen in China zufolge gibt es weder Beweise noch Gegenbeweise, dass Zwangsarbeit in chinesischen Gefängnissen weiterhin existiert. Offiziell sei sie 2013 abgeschafft worden. Peter Humphrey und seine US-amerikanische Ehefrau Yu Yingzeng wurden 2014 in China zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Dem Paar wurde vorgeworfen, illegal Informationen über chinesische Staatsbürger beschafft zu haben.

Humphrey hatte sich in China als Privatdetektiv verdingt und war von dem britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) beauftragt worden herauszufinden, wer Korruptionsvorwürfe gegen den Konzern in China erhoben hatte. Er wurde 2015 aus gesundheitlichen Gründen gemeinsam mit seiner Frau aus der Haft entlassen und kehrte nach Grossbritannien zurück.

21. Februar 2018, 13:26
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