Geld | Zahl der Bankfilialen werde um durchschnittlich mehr als acht Prozent pro Jahr sinken
Deutsche Banken bauen wegen Corona-Krise tausende Filialen ab
Durch die Corona-Krise wird sich der Filialabbau bei deutschen Banken einem Zeitungsbericht zufolge beschleunigen. «Corona-bedingt» dürften bis zum Jahr 2025 zusätzlich 3500 Filialen wegfallen.
Das schreibt die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eine Studie der Beratungsgesellschaft Investors Marketing. "Die Krise zeigt mit Nachdruck, wie anfällig die stationären Geschäftsmodelle sind", sagte der Chef von Investors Marketing, Oliver Mihm, dem Blatt.
Institute würden feststellen, dass sie weniger Zweigstellen brauchen, als sie dachten. Laut Mihms Prognose wird die Zahl der Bankfilialen damit um durchschnittlich mehr als acht Prozent pro Jahr sinken.
Bereits in den vergangenen Jahren sind zahlreiche Kundenanlaufstellen geschlossen worden. Zuletzt gab es dem Bericht zufolge noch 26'700 Bankfilialen in Deutschland, im Vergleich zu 34'000 im Jahr 2015 - ein jährlicher Rückgang von knapp 6 Prozent.
NACHRICHTENÜBERBLICK INTERNATIONAL
Zweites Flüchtlingslager nahe Athen unter Corona-Quarantäne
Zum zweiten Mal binnen weniger Tage hat der griechische Coronavirus-Krisenstab ein Flüchtlingslager nahe Athen für 14 Tage wegen einer Coronavirus-Infektion unter Quarantäne gestellt.
Es handelt sich um das Camp von Malakasa rund 45 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt, wie der staatliche griechische Rundfunk (ERT) am Sonntagmorgen berichtete. Dort leben etwa 1800 Menschen. Demnach wurde ein 53 Jahre alter Afghane positiv auf das Virus getestet.
"Wir werden unseren Plan so wie im anderen Fall umsetzen", sagte Griechenlands Migrationsminister Notis Mitarakis im Radiosender Protothema. Das Virus war bereits Anfang vergangener Woche bei einer Frau nach der Geburt ihres Kindes in einem Krankenhaus in Athen festgestellt worden. Die Frau lebte im Lager von Ritsona rund 75 Kilometer nördlich von Athen. Anschliessend waren 20 weitere Flüchtlinge in diesem Camp positiv auf das Virus getestet worden. Ritsona ist bereits unter Quarantäne gestellt worden. Dort leben rund 3000 Menschen.
In den Lagern auf dem griechischen Festland ist die Lage bei weitem nicht so schlimm wie in den Camps auf den Inseln im Osten der Ägäis. Die Menschen leben dort in Wohncontainern nicht so eng beieinander wie auf den Inseln. Dort harren sie mehrheitlich in Zelten und provisorischen Unterkünften unter Plastikplanen aus.
In Griechenland sind bislang 68 Menschen an der vom neuartigen Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Uno-Flüchtlingshilfswerk fordert zur Seenotrettung im Mittelmeer neue EU-Mission
Das Uno-Flüchtlingshilfswerk fordert neue Anstrengungen der Europäischen Union zur Rettung von Migranten auf dem Mittelmeer.
"Es ist ein uraltes, unpolitisches Prinzip, dass man Menschen in Seenot nicht allein lässt", sagte der Vertreter des UNHCR in Deutschland, Frank Remus, der Deutschen Presse-Agentur. Es brauche deshalb eine neue EU-Mission, die auch die Rettung von Migranten vorsehe.
Zum Monatsanfang ist die neue EU-Operation "Irini" gestartet, die das Uno-Waffenembargo gegen das Bürgerkriegsland Libyen überwachen soll. Um Migranten keinen Anreiz zu bieten, sich auf den Weg nach Europa zu machen, soll sie abseits der Fluchtrouten operieren.
Allgemein gültiger Grundsatz
Die Pflicht im internationalen Seerecht, Menschen in Seenot zu retten, gilt aber auch für sie. Kommt es dazu, sollen die Menschen nach Griechenland gebracht und von dort auf andere EU-Staaten verteilt werden.
Im März ist eine Vereinbarung ausgelaufen, die Deutschland und drei weitere EU-Staaten ein halbes Jahr zuvor auf Malta getroffen hatten. Sie regelte eine Verteilung aus Seenot geretteter Migranten aus Italien auf andere europäische Länder und trug so dazu bei, dass Italien die Schiffe in seine Häfen einlaufen liess. Wegen der Corona-Krise ist sie bislang nicht verlängert worden.
Malta als wichtiger Anfang
""Malta" reicht nicht, aber "Malta" war ein wichtiger Anfang", sagte Remus. "Wir sprechen über eine Zahl von Menschen, die für einen grossen, reichen Kontinent verschwindend klein ist." Es brauche eine Lösung, die die Verteilung Geretteter klar regle. "Das ist eine gemeinsame Verantwortung der EU Mitgliedstaaten, nicht nur eine des Küstenstaats. Daher sollten möglichst viele Mitgliedstaaten ihren Teil beitragen."
Kreuzfahrtschiff mit Corona-Patienten und Toten legt in Miami an
Ein weiteres Kreuzfahrtschiff mit Corona-Patienten an Bord hat nach dem Tod zweier Passagiere in einem US-Hafen angelegt. Die "Coral Princess" dockte US-Medienberichten zufolge am Samstag (Ortszeit) im Hafen von Miami. Wann die mehr als Tausend Passagiere und knapp 900 Crew-Mitglieder von Bord gehen dürfen war demnach zunächst noch unklar.
Der Kreuzfahrtanbieter Princess Cruises hatte laut dem Sender CNN bereits am Donnerstag mitgeteilt, dass zwölf Menschen an Bord - sieben Passagiere und fünf Crew-Mitglieder - positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. Am Samstag habe das Unternehmen dann bekanntgemacht, dass zwei Passagiere gestorben seien.
Den Angaben zufolge war die "Coral Princess" am 5. März in Chile abgefahren. Die Reise sollte demnach bereits am 19. März in Argentinien enden. Wegen der Coronavirus-Pandemie hätten sich aber mehrere Länder geweigert, die Passagiere an Land gehen zu lassen.
Zuvor hatte am Donnerstag bereits die "Zaandam" im Hafen von Fort Lauderdale in Florida angelegt. Die Passagiere sollten von der Stadt nahe Miami aus zum Grossteil ausgeflogen werden. Einige Erkrankte sollten aber auch vor Ort medizinisch versorgt werden oder zur Quarantäne an Bord bleiben. Auf der "Zaandam" waren mehrere Passagiere positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Reederei Holland America Line hatte am Montag mitgeteilt, vier Passagiere seien gestorben, andere seien in Lebensgefahr.
Klinik in Tel Aviv erlaubt geschützten Abschied von Corona-Sterbenden
Eines der grössten Krankenhäuser Israels will es Angehörigen erlauben, sich in Schutzkleidung am Krankenbett von sterbenden Corona-Infizierten zu verabschieden. Im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv sei dies bereits Praxis, bestätigte ein Sprecher am Sonntag. Die israelische Zeitung "Haaretz" schrieb, andere Krankenhäuser in Israel suchten ähnliche kreative Lösungen. In Deutschland dürfen Sterbende in vielen Kliniken besucht werden.
Der Ichilov-Leiter Professor Ronni Gamzu sagte: "Die Geschichten von Patienten, die allein sterben, entsetzen mich als Mensch und als Klinikchef, und wir dürfen es nicht zulassen, dass solche Dinge in unserem Gesundheitssystem passieren." Deshalb dürften nun Angehörige "in voller Schutzausrüstung, die vom Krankenhaus geliefert wird, von ihren geliebten Menschen Abschied nehmen". Dies sei "unsere moralische Pflicht als medizinisches Personal und als Menschen", sagte Gamzu. "Ich glaube, dass der Rest der Welt unserem Beispiel folgen wird."
Weltweit gibt es schockierende persönliche Berichte von Angehörigen, die sich gar nicht oder nur über Video-Chat von Sterbenden verabschieden konnten.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 mittlerweile bei mehr als 8000 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 477 sind wieder genesen. 46 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. Mehrere Bevölkerungszentren, vor allem Wohngebiete strengreligiöser Juden, sind abgeriegelt worden, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.
Ursula von der Leyen fordert massive Investitionen: «Wir brauchen einen Marshall-Plan für Europa»
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich angesichts der Corona-Krise für massive Investitionen im EU-Budget ausgesprochen. "Wir brauchen einen Marshall-Plan für Europa", schreibt sie in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag".
Das EU-Budget sei in allen Mitgliedsstaaten als Instrument des solidarischen Ausgleichs akzeptiert und müsse der Krise entsprechend angepasst werden. Der Marshall-Plan war ein milliardenschweres Hilfsprogramm der USA, mit dem das vom Zweiten Weltkrieg gezeichnete Westeuropa wieder auf die Beine kam.
Von der Leyen zeigte sich zuversichtlich, dass sich Europa bald wieder erholen werde: "Die vielen Milliarden, die heute investiert werden müssen, um eine grössere Katastrophe abzuwenden, werden Generationen binden." So könne auch in der Krise das Gefühl der Gemeinschaft unter den Nationen Europas erneuert werden.
Sánchez: EU muss gegen Corona eine «Kriegswirtschaft» organisieren
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat die Partner der Europäischen Union "in einem kritischen Moment" zu "rigoroser Solidarität" aufgerufen. Um im Kampf gegen die Corona-Krise nicht als Union zu scheitern, müsse die EU "eine Kriegswirtschaft auf die Beine stellen", forderte der sozialistische Politiker in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Wie EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sprach auch Sánchez von "einem neuen Marshall-Plan".
Der Marshall-Plan war ein milliardenschweres Hilfsprogramm der USA, mit dem das vom Zweiten Weltkrieg gezeichnete Westeuropa wieder auf die Beine kam.
Dieser neue Marschall-Plan müsse "Massnahmen zur Stützung der Schulden" enthalten, die viele Staaten aufnehmen müssten, sagte Sánchez weiter. In den vergangenen Wochen seien zwar wichtige Beschlüsse gefasst worden, wie das befristete Notfall-Ankaufprogramm der Europäischen Zentralbank oder das Kreditprogramm SURE der EU-Kommission zur Finanzierung von Kurzarbeit. Dies alles sei aber nicht genug.
Man benötige mittelfristig einen "neuen Mechanismus zur Vergemeinschaftung von Schulden". Das Coronavirus mache vor Grenzen keinen Halt, die Finanzierungsmechanismen dürften das deshalb genauso wenig tun. Europa dürfe nicht wie auf die Finanz- oder Bankenkrise von 2008 mit einer Sparpolitik reagieren.
Der 48-Jährige betonte, Europa erlebe "seine schlimmste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg". "Mitbürger sterben oder kämpfen um ihr Leben in Krankenhäusern, die an ihre Kapazitätsgrenzen stossen, weil sich die Pandemie als gefährlichste Bedrohung für das öffentliche Gesundheitswesen seit der Grippe von 1918 erweist."
In der Krise sieht Sánchez, dessen Beitrag am Sonntag unter anderem auch in der spanischen Zeitung "El País" erscheint, auch "eine Chance für den Wiederaufbau einer weitaus stärkeren EU". Er warnt aber: "Sollten wir weiterhin klein denken, werden wir scheitern."
Mit fast 125 000 Infektionen und knapp 12 000 Toten ist Spanien eines der vom Covid-19-Erreger Sars-CoV-2 am schwersten betroffenen Länder der Welt. Am Samstag kündigte Sánchez eine Verlängerung der seit dem 15. März geltenden Ausgangssperre um zwei weitere Wochen bis zum 25. April an.
Hilfsorganisation: Corona-Massnahmen für Arme in Afrika problematisch
In den Armenvierteln Afrikas könnten die Massnahmen gegen das Coronavirus nach Einschätzung von Helfern zur tödlichen Falle werden. Nach Angaben der Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer vom Sonntag müssen Arme rausgehen, um Geld zu verdienen. Denn die meisten lebten von der Hand in den Mund. Doch würden die Ausgangssperren, die eine Verbreitung des Coronavirus eindämmen sollen, teils mit massiver Gewalt durchgesetzt. Dies sei lebensbedrohlich für den ärmsten Teil der Bevölkerung. "Ihnen bleibt nur die Wahl: am Coronavirus oder am Hunger zu sterben", sagt Salimane Issifou, Leiter der SOS-Kinderdörfer im westafrikanischen Staat Benin.
In den Ländern südlich der Sahara leben den Angaben zufolge 413 Millionen Menschen in extremer Armut - mehr als die Hälfte aller Armen weltweit. Zwar versuchten die meisten Regierungen, die Armen zu unterstützen, aber das seien Tropfen auf den heissen Stein. So hätten dort 565 Millionen Menschen keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen, 330 Millionen kein sauberes Wasser. Abstand halten sei nicht möglich in überfüllten Slums lebten wie in Kibala in Kenia oder in den Townships von Südafrika.
Queen beschwört britische Selbstdisziplin in Corona-Krise
Königin Elizabeth II. ruft die Briten zum Durchhalten und zu eiserner Disziplin in der Coronavirus-Pandemie auf. Das geht aus vorab verbreitetenden Auszügen einer Rede der 93 Jahre alten Monarchin hervor, die am Sonntagabend (21.00 Uhr MESZ) ausgestrahlt werden sollte. Abgesehen von den traditionellen Weihnachtsansprachen ist es erst die vierte solche Rede des seit 1952 amtierenden britischen Staatsoberhaupts. Zuvor hatte sich Elizabeth II. 2002 beim Tod ihrer Mutter, Queen Mum, sowie vor der Beisetzung Prinzessin Dianas 1997 und vor Beginn des Golfkriegs 1991 an die Briten gewandt.
"Ich richte mich an Sie in einer Zeit, die, wie ich weiss, zunehmend herausfordernd ist", sagte die Queen demnach. "Eine Zeit der Unterbrechung des Lebens in unserem Land; eine Störung, die manche in Trauer gestürzt hat, für viele finanzielle Schwierigkeiten und für uns alle enorme Veränderungen in unserem täglichen Leben bedeutet", wird die Königin zitiert.
Kaum verhohlen spielte sie dabei auf die Entbehrungen des Zweiten Weltkriegs an. Sie hoffe, "dass die Eigenschaften der Selbstdisziplin, der stillen, gutmütigen Entschlossenheit und des Mitgefühls dieses Land noch immer auszeichnen", so die Queen. "Und die nach uns kommen werden sagen, dass die Briten dieser Generation so stark waren wie jeher."
Die Rede wurde nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA unter strengen Vorsichtsmassnahmen auf Schloss Windsor aufgezeichnet. Dorthin hatten sich die Queen und ihr Mann, der 98 Jahre alte Prinz Philip, bereits Mitte März zurückgezogen. Das Paar gilt wegen seines hohen Alters als besonders gefährdet durch die Lungenkrankheit Covid-19.
Das britische Gesundheitsministerium verzeichnete am Samstag mit 708 Toten die bislang höchste Zahl an Todesfällen innerhalb eines Tages. Darunter war auch ein fünf Jahre altes Kind. Insgesamt starben bislang in britischen Krankenhäusern 4313 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19. Positiv auf das Coronavirus getestet wurden bis Samstag 41 903 Menschen.
Trump schwört USA wegen Corona-Toten auf harte Zeiten ein
US-Präsident Donald Trump hat die Vereinigten Staaten angesichts steigender Opferzahlen der Coronavirus-Epidemie auf harte Zeiten eingeschworen. Es werde in den nächsten zwei Wochen "viele Tote geben, leider", sagte Trump am Samstagabend (Ortszeit) im Weissen Haus. Die kommende und die darauffolgende Woche würden vermutlich die schlimmsten sein, sagte Trump.
Das Coronavirus hat sich in den USA zuletzt rasant ausgebreitet. Allein am Samstag kamen Daten der Universität Johns Hopkins zufolge erneut mehr als 1000 Menschen infolge der von dem Virus verursachten Lungenerkrankung Covid-19 ums Leben. Experten rechnen für die kommenden zehn Tagen mit einem weiteren Anstieg der Opferzahlen. Trumps Beraterin Deborah Birx verwies am Samstag erneut auf eine Modellrechnung, wonach die Opferzahlen noch bis Mitte April auf rund 2600 Tote pro Tag ansteigen könnten.
Die Todesfälle ereignen sich demnach typischerweise zwei bis drei Wochen nach einer Ansteckung mit dem Virus Sars-CoV-2. Entscheidend sei es daher, dass die Zahl der Neuansteckungen bald zurückgehen werde. Sobald dies der Fall sei, sei klar, dass die jüngsten Schutzmassnahmen und von Bundesstaaten verhängten Ausgangsbeschränkungen Wirkung zeigten, sagte Birx.
In den USA gab es bis Samstagabend mit inzwischen rund 306 000 Infektionen deutlich mehr bekannte Fälle als in jedem anderen Land der Welt. Bislang kamen der Johns Hopkins Universität zufolge rund 8300 Menschen infolge einer Covid-19-Erkrankung ums Leben. Am schlimmsten betroffen sind bislang der Bundesstaat New York und die gleichnamige Ostküstenmetropole. Dort gab es bislang rund 113 000 bekannte Infektionen und etwa 3600 Tote.
Hausangestellte wegen Corona weg: Haushaltsvideos für reiche Inder
Normalerweise erledigen sich lästige Arbeiten in vielen indischen Mittel- und Oberschichtshaushalten wie von selbst. Bodenputzen, Möbel abstauben, Geschirrspülen, Wäsche waschen, Lebensmittel kaufen, Essen kochen und Kinder betreuen - darum kümmern sich oft Hausangestellte. Aber in Corona-Zeiten ist das anders - denn auch die Hausangestellten müssen gerade zu Hause bleiben, ausser sie leben im Anwesen ihrer Arbeitgeber. In Indien gilt eine strenge dreiwöchige Ausgangssperre. So sprangen Bollywood-Stars in die Bresche - und stellen Tipps und Tutorialvideos ins Netz - wohl um privilegierteren Indern bei den ungewohnten Aufgaben zu helfen.
Die beliebte Bollywood-Schauspielerin Katrina Kaif etwa zog sich eine Schürze um und spülte Geschirr: "Ich dachte ich mache ein kurzes Auffrischungsvideo für diejenigen von uns, die das vergessen haben", sagte die 36-Jährige und lachte. Dann erklärte sie den Zuschauern ihre Strategie zum wassersparenden Spülen: Zuerst das Spülbecken mit Wasser füllen, alles Geschirr einzeln mit dem Schwamm schrubben, zur Seite legen und anschliessend alles mit Wasser abspülen. Mehr als sechs Millionen Menschen haben sich das Video angeschaut, das Kaif vergangene Woche auf Instagram geladen hatte. In einem anderen Video wischt sie den Boden und schrieb dazu: "Übrigens ist das eine echt gute Trainingsübung." Mehr als sieben Millionen Leute klickten das an.
Bei Schauspieler Rajkummar Rao gab es Kochtipps in der Insta-Story. Er postete Fotos von sich beim Gemüse-Schnippeln sowie dem fertigen Gericht und riet: "Falls ihr Zwiebeln schneidet, könnt ihr eine Sonnenbrille tragen." Und Schauspielerin Shilpa Shetty Kundra gab Müttern auf Facebook Ideen, wie sie ihre Kinder während der Quarantäne-Zeit beschäftigen können - etwa mit selbst gemachten Chips.
Weil sie sich selbst bei banalen Haushaltsaufgaben filmten, erhielten die Stars viel Lob online. Einige kritisierten sie jedoch, alberne Videos zu machen - besonders weil gerade Millionen von armen Indern wegen der Ausgangssperre ihr Einkommen verloren haben und Angst haben zu verhungern.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar