Brexit | Nach Grossbritanniens Ausstieg aus der EU in der Nacht auf Samstag
Britische Medien trauern und jubeln nach Brexit
Mit gemischten Gefühlen haben die britischen Medien den ersten Tag nach dem EU-Austritt ihres Landes eingeläutet. Das Blatt "I Weekend" fragte derweil: "What Next?" - das lässt sich am ehesten mit "Wie geht es jetzt weiter?" oder "Was nun?" übersetzen.
"Make Leave, Not War", titelte die Brexit-freundliche Boulevardzeitung "The Sun" am Samstag, was einer Abwandlung des Friedens-Slogans "Make Love, Not War" (deutsch: Macht Liebe, nicht Krieg) mit dem englischen Begriff "Leave" (Verlassen) entspricht.
"Der Tag, an dem wir Goodbye sagten", schrieb der "Guardian" und flankierte diesen Titel mit einer traurig dreinschauenden Bulldogge und den Worten "Vermissen euch bereits...". Das Blatt kam zum Schluss: "Die gemischten Gefühle des Brexit-Tages zeigen, dass das Vereinigte Königreich noch immer nicht mit sich im Reinen ist."
Der "Daily Mirror" schlug einen anderen Ton an, indem er auf seiner Titelseite forderte: "Jetzt baut das Grossbritannien auf, das uns versprochen wurde." Ein Kommentator des "Telegraph", einem pro-Brexit-Blatt, schrieb: "I am so proud of us today" (Ich bin so stolz auf uns heute). Die "Mail Online" titelte: "Brexit got done" (Der Brexit ist geschafft)
Als erstes Mitgliedsland der Europäischen Union war Grossbritannien nach 47 Jahren Mitgliedschaft am Freitag um 24.00 Uhr (MEZ) aus der EU ausgeschieden. In einer Übergangsphase bis Ende 2020 wollen London und Brüssel ein Abkommen über die künftigen Beziehungen zueinander aushandeln.
Im Juni 2016 hatte eine knappe Mehrheit der Briten - 51,9 Prozent - bei dem historischen Brexit-Referendum für den EU-Austritt gestimmt. Dies gilt allerdings nur für England und Wales, Schottland und Nordirland stimmten deutlich für einen Verbleib in der Europäischen Union.
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