Migration | Griechenland muss Anteil von 8,5 Prozent an Asylanträgen der EU schultern
Athen beklagt unverhältnismässig hohe Belastung durch Asylanträge
Griechenland hat im vergangenen Jahr mehr als 58'000 Asylanträge registriert. Im Verhältnis zu den elf Millionen Einwohnern des Landes sei dies der höchste Wert innerhalb der EU, teilten die Asylbehörden in Athen am Freitag mit. Mit einem Anteil von 8,5 Prozent an allen Asylanträgen in der Europäischen Union müsse Griechenland eine "unverhältnismässige Last" schultern.
Die mit Abstand meisten Flüchtlinge kamen den Angaben zufolge aus Syrien. Weitere wichtige Herkunftsländer waren Pakistan, der Irak und Afghanistan. Fast die Hälfte der Asylbewerber registrierten sich nach Angaben Athens in den fünf so genannten Hot Spots auf den ägäischen Inseln.
Zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 waren hunderttausende Flüchtlinge über die Ägäis nach Griechenland gelangt. Seit dem EU-Flüchtlingspakt mit der Türkei von März 2016 gingen die Zahlen zurück, dennoch wurden auf den Inseln im vergangenen Jahr fast 26'000 Asylanträge gestellt.
Die EU-Staaten streiten seit Jahren über verpflichtende Quoten zur Aufnahme von Flüchtlingen. Mehrere osteuropäische Länder wie Ungarn, Polen und Tschechien weigern sich, einen Beschluss von 2015 umzusetzen, wonach 120'000 Flüchtlinge aus den besonders stark belasteten Ländern Griechenland und Italien auf alle EU-Mitgliedsländer verteilt werden sollten. Tatsächlich umgesiedelt wurden am Ende aber nur 33'000.
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