Forschung
Wasserengpässe im Wallis können bewältigt werden
Die drohende Wasserknappheit in der Region Crans-Montana-Siders kann bewältigt werden. Voraussetzung dafür sind gemäss einer Studie eine regionale Zusammenarbeit der Gemeinden, technische Einrichtungen sowie administrative und gesetzliche Grundlagen.
Mit der Nationalfonds-Studie «MontanAqua» haben die Geographischen Institute der Universitäten Lausanne, Freiburg und Bern mit Unterstützung der lokalen Behörden die drohende Wasserknappheit in der Region Crans-Montana-Siders untersucht.
Die am Donnerstag in Siders veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass bis 2050 die Region mit fast unverändert grossen Wasservorkommen rechnen kann, wie die beteiligten Institute mitteilten. Dies nicht zuletzt, weil der Plaine Morte Gletscher in den nächsten Jahrzehnten weiter massiv schmelze, bevor er gegen 2100 vollständig verschwinden werde.
Allerdings müsse mit häufigeren Trockenjahren wie 2003 oder 2011 gerechnet werden. Dies habe ein kleineres Wasserangebot insbesondere im Spätsommer und im Herbst und teilweise auch im Winter zur Folge. Ausgehend von einer Bestandesaufnahme der heutigen Wassernutzungen in den elf Gemeinden habe unter Berücksichtigung des Klimawandels der künftige Wasserbedarf ermittelt werden können.
Wasserverbund empfohlen
Dabei sei klar geworden, dass bis 2050 weniger der Klimawandel, als vielmehr die Ziele der regionalen Entwicklung für die Veränderungen des Wasserverbrauchs wichtig seien. Um künftige Zeiten mit Wasserknappheit zu bewältigen, sei eine gemeinsame Wasserbewirtschaftung der Region notwendig.
Eine Verbesserung der technischen Wasser-Infrastruktur genüge dabei nicht. Vielmehr seien Änderungen auf institutioneller Ebene notwendig, nämlich eine Neuformulierung der Wasserrechte und die Einsetzung eines interkommunalen Wasserverbundes, der das gesamte Wassermanagement steuere.
Der Kanton sollte dabei eine proaktive und koordinierende Rolle in den Regionen übernehmen. Der Ablauf von Konzessionen zur Wassernutzung biete zudem die Möglichkeit, das Wasser gerechter auf alle Nutzer zu verteilen und die bestehenden Speicher als Reserve für saisonale Engpässe zu benützen.
Die Studie MontanAqua entstand im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms NFP 61 «Nachhaltige Wassernutzung».
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