Projekte auch im Oberwallis geplant
Walliser Dialekte im Aufschwung

Blick über Visp.
Foto: zvg
Seit 2008 setzt sich der Kanton zusammen mit Stiftungen für den Erhalt des Patois, eines Dialekts im Unterwallis, ein. Nun sollen auch Projekte zugunsten des «Wallisertitsch» im Oberwallis in Angriff genommen werden.
In Zeiten der Globalisierung entsteht auch das Bedürfnis nach einer Rückkehr zur eigenen Identität, zu den Wurzeln. So verhält sich das auch mit dem Patois (Dialekte). Die Dialekte wurden Ende 19. bis zum 20. Jahrhundert immer mehr zurückgedrängt. Heute nehmen sie wieder mehr Platz ein. Es gibt aber noch viel zu tun.
Mit der Gründung des Conseil du Patois (2008) und der Fondation pour développement et la promotion du francoprovençal in Partnerschaft mit dem Kanton und der Fédérations valaisanne des Amis du patois (2011) setzte der Kanton Wallis ein Zeichen. Mehrere Projekte wurden umgesetzt: Schaffung einer CD mit Walliser Musikern, Angebot von Patois-Sprachlektionen für Jugendliche und Erwachsene, wöchentliche Sendungen auf Canal9 und Rhone FM usw. Neben dem üblichen Weiterbildungsangebot will man künftig auch Kurse über Internet anbieten.
Weitere Projekte sind in Ausarbeitung. Beschriftungen und Wegweiser sollen die sprachlichen Eigenheiten des Kantons untersteichen. Die Fondation beschränkt sich zurzeit auf den französischen Kantonsteil, wünscht aber dieselbe Entwicklung im Oberwallis mit dem «Wallisertitsch». Um dieses Ziel zu erreichen hat die Fondation eine Kommission mit der Ausarbeitungen einer Umsetzungstrategie beauftragt. Beschriftungstafeln zum Rotten, Bächen, Flüssen, Suonen, Wanderwegen, Ortschaften, Weilern usw. werden in Betracht gezogen.
Trotz knappen Ressourcen und unter Berücksichtigung des rechtlichen Rahmens wurde die Arbeit in den zwei Pilotemeinden Bagnes und Nendaz umgesetzt. Es folgen weitere Ortschaften und Bezirke, die Gemeindebehörden sowie die Präfekten wurden informiert. Auch die Suonen sollen mehrsprachig beschriftet werden.
Eine kantonale Arbeitsgruppe hat bereits zweisprachige Willkommenstafeln auf den Haupteingangsachsen ins Wallis angebracht mit der Beschriftung «Bondzo» und «Güete Tag». In den nächsten Tagen werden in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen und der kantonalen Signalisationskommission in den Pilotgemeinden touristische Tafeln (braun) angebracht. (Auflistung in der Beilage) Diese Tafeln, geben dem Patois, dem Dialekt ein Gesicht und unterstreichen die Identität des Wallis.
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Kommentare
Schmid André - ↑0↓0
Güet so üsa Dialekt müess bewahrt wärdu
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