Debatte um Lockerung des Arztgeheimnisses
«Gegen die Aufweichung des Arztgeheimnisses»
Die Walliser Piratenpartei hält nichts davon, dass Ärzte für die Beurteilung der Gefährlichkeit von Straftätern Auskunft geben müssen. Werde das Arztgeheimnis im Strafvollzug gelockert, werde die Sicherheit der Bevölkerung nicht verbessert, so die Piratenpartei.
Gleich der Walliser Ärztekammer spricht sich auch die Walliser Piratenpartei gegen eine Meldepflicht für die Beurteilung der Gefährlichkeit von Straftätern aus. Der Grosse Rat wird die Lockerung des Arztgeheimnisses in der Novembersession behandeln.
Wenn Straftäter im Bewusstsein der Weitergabe aller ihrer Aussagen zum Therapeuten gehen würden, entstehe kein Vertrauensverhältnis mehr und der behandelnde Arzt erhalte keine Informationen um eine allfällige Gefährdung überhaupt feststellen zu können, argumentiert die Partei. Das Ziel der Therapie werde damit «ad absurdum» geführt.
Bereits das heutige System sehe vor, Gesundheitsfachleute unter bestimmten Umständen vom Arztgeheimnis zu entbinden, hält die Piratenpartei weiter fest. Mit einer Meldepflicht im Strafvollzug werde keine Erhöhung sondern eine Verminderung der Sicherheit der allgemeinen Bevölkerung erreicht.
Artikel
Kommentare
Christian S. - ↑0↓0
Das gestrige Argument der Befürworter haut mir "den Nuggi" raus: Die (schein) Sicherheit der Bevölkerung hat Vorrang vor dem Wohl eines Einzelnen.
Mit solchem Argumentarium lässt sich natürlich jedes Grundrecht aufweichen/abschaffen! Wir bleiben also gespannt, wann z.B. das Arztgeheimnis wegen hohen Versicherungsprämien für alle "aufgelockert" wird... zum Wohle der Gemeinschaft, natürlich!
antworten