Walliser Bildungsdepartement
Freysinger will rechten Verschwörungstheoretiker einstellen
Staatsrat Oskar Freysinger sucht in seinem Departement offenbar eine Anstellung für den ihm engen Vertrauten Slobodan Despot. Dem Sohn serbo-kroatischer Einwanderer wird ein Hang zu rechten Verschwörungstheorien nachgesagt.
Gegenüber dem «Tagesanzeiger» bestätigte Oskar Freysinger, dass er im Bildungsdepartement auf der Suche nach einer Stelle für seinen Dichterfreund Slobodan Despot sei. Weiter wird berichtet, dass Despot für die Kommunikation die rechte Hand Freysingers werden solle. Derzeit ist diese Stelle jedoch besetzt.
Brisant dabei ist, dass Despot den im Juli 1995 unter dem bosnischen Serbengeneral Ratko Mladic begangene Genozid von Srebrenica leugne, so der «Tagesanzeiger». Zudem bleibe für den als Schriftsteller, Journalist und Verleger tätigen 46-Jährigen das Eingreifen der Nato-Streitkräfte im jugoslawischen Bürgerkrieg ein «Eroberungskrieg».
Freysinger hingegen schätze Despot, weil dieser politisch nie korrekt sei. Es brauche weniger Nachäffer und mehr Personen, die gegen den Strom schwämmen, wird der Bildungsdirektor zitiert. Sollte Despots Anstellung Polemik hervorrufen, sei ihm dies egal, lässt Freysinger wissen.
Indes pflege der Staatsrat einen anderen Umgang mit Jean-François Lovey, dem Dienstchef im Bildungsdepartement, heisst es weiter. Freysinger eröffnete dem 59-Jährigen kurz nach Amtsantritt, dass er mit ihm nicht zusammenarbeiten wolle. Seither darf Lovey, der seit 30 Jahren im Departement tätig ist, weder an Sitzungen teilnehmen noch persönliche Einladungen annehmen.
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