Gegen die Ausrede der Frankenstärke
Frauen machen sich für Lohngleichheit stark
Politikerinnen, Kulturschaffende und Unternehmerinnen wehren sich mit einem Manifest gegen Versuche, die Währungsprobleme zulasten der Lohngleichheit zu lösen.
«Lohngleichheit, jetzt erst recht» lautet der Name eines Manifests, das 100 namhafte Frauen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur gestern unterzeichnet haben.
Darunter finden sich laut «SonntagsZeitung» Barbara Egger-Jenzer, Regierungspräsidentin des Kantons Bern, die Ex-Bundesrätinnen Micheline Calmy-Rey und Ruth Dreifuss, die Walliser Sängerin Sina, Schriftstellerin Milena Moser, SP-Frauen-Präsidentin Yvonne Feri oder die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch.
Die Frauen wehren sich gegen Forderungen bürgerlicher Politiker und Wirtschaftsvertreter, wegen der Frankenstärke und Wirtschaftskrise Massnahmen zur Umsetzung der Lohngleichheit zurückzustellen. Der Bundesrat hatte im vergangenen Herbst einen Vorschlag in die Vernehmlassung geschickt, der verbindliche Massnahmen zur Kontrolle von gleichen Löhnen zwischen Mann und Frau in Unternehmen vorsieht.
Lohnungleichheit bei 18 Prozent
Die Unterzeichnerinnen schreiben in ihrem Manifest: Bei aller Ungewissheit, die wegen der Frankenstärke auf die Schweiz zukomme, sei es «inaktzeptabel, dass die Anliegen der Frauen auf der Strecke bleiben» sollten, zitiert die «SonntagsZeitung» den Wortlauf. Noch immer liege die Lohnungleichheit bei über 18 Prozent.
«Wir akzeptieren nicht, dass man den Gleichstellungsartikel zu einem Konjunkturartikel degradiert», heisst es weiter. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit sei ein in der Bundesverfassung verankertes Grundrecht. «Es gilt auch in einem Wahljahr und in Währungskrisen.» Der Verfassungsartikel zur Lohngleichheit existiert seit 30 Jahren. Er verlangt: «Mann und Frau haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit.»
Das «Manifest 7. März - kein neuer Pakt gegen Frauen» kommt eine Woche vor dem nationalen Frauentag am kommenden Samstag. Dann wird in Bern auch eine nationale Kundgebung unter dem Motto «Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» stattfinden.
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Kommentare
Martin - ↑1↓0
Wir leben eigentlich im 21. Jahrhundert!Schaffen wir Männer es irgendwann endlich,die Steinzeit zu verlassen,die Gegenwart zu erreichen,Frauen nicht mehr als zweitrangig oder noch tiefer einzustufen, sie nicht mehr wie ein Gebrauchsgegenstand,Mittel zum Zweck oder eine Ware oder Sklave zu behandeln,dafür mit mehr Respekt und Achtung und Rechten,was sie mehr als verdienen?Schaffen wir das????
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Erich - ↑0↓1
Also eu ab ins Militär !!!
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Scheidung - ↑1↓1
Bei Scheidungen wollen die Frauen auch nichts von Gleichberechtigung wissen
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