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Oberwalliser Duo beim HC Davos
Mit Verteidiger Fabian Heldner und Goalie Gilles Senn spielen gleich zwei junge Oberwalliser beim aktuellen Schweizer Meister HC Davos und vielleicht einmal auch in der Nationalmannschaft.
Gilles Senn und Fabian Heldner. Beide sind erst 19 Jahre alt, absolvieren zurzeit die Sportschule in Davos und gehören mit beeindruckenden 1,95 (Senn) und 1,93 Metern (Heldner) zu den Grössten im Kader des aktuellen Schweizer Meisters. Der im Januar 2014 zu den Bündnern gestossene Fabian Heldner ist mittlerweile eine feste Grösse beim HC Davos und verteidigt an der Seite des langjährigen Nati-Spielers Beat Forster. Der schon seit 2011 in Davos spielende Gilles Senn kann sich berechtigte Hoffnungen machen, die Nachfolge des zum SC Bern wechselnden Nationalmannschaftsgoalies Leonardo Genoni antreten zu können.
Senn am Spengler Cup
Jetzt freut sich Senn auf seine erstmalige aktive Teilnahme am Spengler Cup zwischen Weihnachten und Neujahr: «Es ist natürlich eine super Sache, die einzigartige Atmosphäre dieses traditionsreichen Turniers nicht nur als Zuschauer, sondern auch auf dem Eis miterleben zu können.» In der Gruppenphase wartet das russische Team Yekaterinburg sowie der aktuelle Deutsche Meister Adler Mannheim mit dem kanadischen Topskorer Glen Metropolit auf die Davoser. Nicht am Spengler Cup dabei sein wird Senns Teamkollege Heldner.
Heldner wohl an U20-WM in Helsinki
Der zweite Oberwalliser im Kader des HC Davos absolvierte im Dezember in der Lenzerheide das Trainingslager der U20-Nationalmannschaft als Vorbereitung auf die U20-Weltmeisterschaft, die am 26. Dezember in Helsinki beginnt. Heldner ist einer von acht Verteidigern, die nach Finnland fliegen. Dort kämpfen die Schweizer in der Gruppenphase gegen Titelverteidiger Kanada, Schweden, die USA sowie Dänemark. «Wir sind ein guter Jahrgang. Entscheidend wird wohl sein, uns gegen Dänemark durchzusetzen», sagt Heldner. Die ersten Vier der Gruppe qualifizieren sich für die Viertelfinals. Noch ist Heldners Teilnahme an seiner ersten U20-Weltmeisterschaft allerdings nicht ganz sicher. Ein Verteidiger muss vor Turnierbeginn wieder heimfliegen (Die Entscheidung fällt nach Redaktionsschluss). Sicher ist dagegen, dass der HC Davos zurzeit international für Furore sorgt. Der Schweizer Meister steht nach seinem Sieg über das schwedische Spitzenteam Skelleftea im Halbfinal der Champions Hockey League. Dort wartet mit Frölunda Göteborg eine weitere schwedische Mannschaft auf die Bündner. «Wenn man schon im Halbfinal steht, so will man auch den Titel», gibt sich Senn kämpferisch. Was Senn auffällt, ist der Fakt, dass Schweizer Teams im Vergleich zur europäischen Konkurrenz in der Schussstatistik fast immer hinten liegen. «Unsere Chancenauswertung war in den bisherigen Spielen gut, aber wir müssen auch mal auf einen zusätzlichen Pass verzichten und vermehrt den direkten Abschluss suchen», sagt Senn. Der mögliche Finalgegner der Davoser würde ebenfalls aus Skandinavien kommen. Im zweiten Halbfinal machen die beiden finnischen Teams Lukko und Oulun Kärpät die Finalteilnahme unter sich aus.
Serie beim HC Davos
Mit dem bisherigen Saisonverlauf und Tabellenrang 2 in der NLA sind beide zufrieden. «Nach einem relativ schwachen Start legen wir im Moment eine super Serie hin», sagt Senn. Immer angetrieben von Trainerlegende Arno Del Curto. «Del Curto lebt Eishockey jede Stunde am Tag. Diese Leidenschaft überträgt er auf die Spieler. Er ist ein Super-Motivator, der die Spieler dazu bringt, das Beste aus sich herauszuholen», beschreibt Senn die besonderen Qualitäten Del Curtos. Wichtig für Senn ist auch Torhütertrainer Marcel Kull: «Er ist für mich nicht nur Trainer, sondern auch ein guter Kollege und ich schätze seine offene, ehrliche Art.» Mit seinen 1,95 Metern Körpergrösse liegt Senn im Trend – Eishockeygoalies werden immer grösser. «In der NHL nehmen sie eigentlich keine Torhüter mehr, die nicht mindestens 1.87 sind.» Auch Fabian Heldner, Enkel der EHC-Visp-Legende Walter Salzmann, arbeitet jeden Tag daran, noch besser zu werden. «Neben Del Curto kann ich vor allem von der Erfahrung und den Tipps meines Verteidigerkollegen Beat Forster profitieren.»
Fernziel Nationalmannschaft
Die neue Konstellation im Schweizer Nationalteam mit Patrick Fischer als Cheftrainer und den Assistenten Felix Hollenstein sowie Reto von Arx finden beide Oberwalliser eine ideale Lösung: «Mehr Swissness tut der Nati sicherlich gut», sind sie sich einig. Und da sowohl Heldner als auch Senn das Fernziel Nationalmannschaft im Blick haben, schadet es sicherlich nicht, wenn ihr ehemaliger Mitspieler und HCD-Legende Reto von Arx nun Assistenzcoach ist.
Frank O. Salzgeber
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