Tourismus | Urversammlung hat das letzte Wort

Höhere Kurtaxen in Leukerbad?

Die Urversammlung von Leukerbad entscheidet am 17. Dezember über ein neues Kurtaxenreglement.
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Die Urversammlung von Leukerbad entscheidet am 17. Dezember über ein neues Kurtaxenreglement.
Foto: Leukerbad Tourismus

Quelle: RZ 16

Die Kurtaxen im Bäderdorf sollen erhöht werden. Angst, dass die Gäste darum ausbleiben könnten, haben die Initianten der Erhöhung keine.

Ob es sich bei der geplanten Erhöhung der Kurtaxen um einen massiven oder um einen geringfügigen Anstieg handelt, liegt im Auge des Betrachters. Klar ist, nach dem neuen Reglement soll eine Übernachtung pro Person sechs Franken kosten, das sowohl in Hotels, Ferienwohnungen und Kurbetrieben. Im Auge des Betrachters bedeutet dies, dass es derzeit zwei Taxsysteme gibt. Je nachdem, welches man heranzieht, fällt die Erhöhung stärker oder weniger stark ins Gewicht.

Kleine Erhöhung für LBC+-Partner

Auf der einen Seite stehen die Partnerunternehmen der Leukerbad Card Plus (LBC+). Diese Betriebe verlangen von ihren Gästen schon jetzt eine
Taxe von 5.20 Franken pro Person und Nacht. Dafür erhalten die Gäste die LBC+, welche einige Vergünstigungen und Vorteile, wie beispielsweise die kostenlose Benützung des Ringbusses oder Ermässigungen bei Skipässen, bietet. «So gesehen handelt es sich nur um einen kleinen Anstieg der Taxe», sagt David Kestens von Leukerbad Tourismus. Anders liegt der Fall aber für jene Gäste, die bis anhin eine Unterkunft ohne LBC+-Arrangement in Anspruch genommen haben. Diese Gäste zahlten bis jetzt 2.50 Franken pro Person und Nacht, die geplante Erhöhung wäre für sie eine Steigerung um 140 Prozent.

Mehr Leistungen

Diese Gäste würde nach dem neuen Reglement in Zukunft auch in den Genuss der LBC+-Vergünstigungen kommen, allerdings gezwungenermassen. David Kestens ist jedoch überzeugt, dass alle Gäste die Leistungen schätzen werden. «Die LBC+ ist eine gute Sache, nimmt man nur ein paar der Leistungen in Anspruch, rechnet es sich schon.» Ähnlich sieht dies auch der Präsident des Hoteliervereins von Leukerbad, Freddy Böhlen. «Die Hoteliers waren an der Ausarbeitung des neuen Reglements massgeblich mitbeteiligt», sagt er. «Wir denken, dass die gebotenen Leistungen den Preis durchaus rechtfertigen.» Sorgen, dass Gäste die geplante Erhöhung nicht gutheissen, macht sich Böhlen keine. «Als Hotelier wird man sicher immer einmal wieder auf die Höhe der Kurtaxen angesprochen. Dann ist es an uns, den Gästen zu erklären, für was sie da eigentlich bezahlen», so der Hotelier. «Klar ist aber, dass man sich allfälligen Fragen der Gäste auf jeden Fall stellen muss, auch wenn die Hotels nur indirekt mit der Kurtaxe zu tun haben.» Ebenfalls keine Probleme hat man mit der Erhöhung bei der Schnyder Immobilien AG, welche Ferienwohnungen in Leukerbad vermietet. «Wir unterstützen die Erhöhung», teilt das Unternehmen mit. «Zentral ist, dass man dem Gast gegenüber die Leistungen und nicht die Kosten in den Vordergrund stellt.»

Neue Ansätze für Jahrespauschalen

Mit dem neuen Kurtaxenreglement sollen auch die Berechnungsgrund­lagen für die Jahrespauschalen für Ferienwohnungen angepasst werden. Neu soll ein durchschnittlicher Belegungsgrad von 60 statt wie bisher 30 Tagen gelten. Mit der Grundlage von sechs Franken kostet die Pauschale für eine 4 1/2-Zimmer-Wohnung künftig 1440 Franken im Jahr, nach dem alten Berechnungsgrad wären es 300 Franken. Das letzte Wort zum neuen Kurtaxenreglement hat nun die Urversammlung von Leukerbad. Diese findet am 17. Dezember statt.

Martin Meul

Artikel

Kommentare

  • walter - 31

    Kurtaxe Fr.6.- pro Person und pro Tag? Ich dachte als erstes an einen Druckfehler, als wir in einem unserer Lieblingshotel buchen wollten. Beim recherchieren und lesen dises Artikel bin ich richtig erschrocken. Also gut, dachte ich. Dann verwirklichen wir uns den Wunsch einer Dauermiete in einer Wohnung. Doch auch hier ist der Kurtaxenpreis massiv zu hoch. Die Frage ist nun, ist Leukerbad wirklich unser Traumort für Erholung? Gibts vieleicht auch andere Orte mit Termalwasser? Eigentlich ist Baden Würthenberg gar nicht so weit! Aha die LBC+ ja gut. Die Sportarena brauchen wir nicht, skifahren können wir anderswo auch, die Gemmi haben wir gesehen (1xpro 10 Jahre ist genug), laufen ist in dieser kleinen Ortschaft zumutbar und gesund und in den Bädern bringt die LBC Karte zu wenig.
    dorg genug

  • Gerald - 82

    "Wer Geld hat um in Leukerbad Ferien zu machen, soll auch Geld haben um seine Kurtaxen zu bezahlen." (Aussage von Karl siehe oben). Wir erlebten in den vielen Jahren, in welchen wir in Leukerbad Ferien machten, doch einige Bewohner von Leukerbad mit dieser Einstellung. Genau diese stellen sich nicht die Frage, weshalb so viel weniger Gäste nach Leukerbad kommen. Wir Gäste (wir waren schon über 600 Tage in Leukerbad) nahmen doch schon Einiges hin: Ringjet wurde gestrichen, Vergünstigungen mit der Gästekarte gestrichen, Parkplatz eingangs Leukerbad wurde durch das teure Parkhaus ersetzt usw. usw.. Und nun will man den Gästen weis machen, dass durch die neue Karte so viel Geld gespart wird. Die Anbietenden werden aufgefordert mit den Gästen nicht über das Geld zu sprechen, sondern über das grosse Angebot. Das uns diese Mehrwerte über die Jahre weggenommen wurden, von dem spricht niemand, oder die Verantwortlichen haben es vergessen. Sie haben auch vergessen, dass vielleicht einige Gäste nicht auf Leukerbad angewiesen sind, vielleicht aber umgekehrt. Die Zeit wird es weisen.

  • Cello - 123

    Am besten die Zweitwohnungsbesitzer enteignen und selber vermieten!!

  • Walter - 114

    ...es ist nun 5 vor 12 ... !!!!! , heute werden die Bürgerinnen und Bürger von Leukerbad über das neue Kurtaxen-Reglement abstimmen. Diese Abstimmung ist für die Zukunft für Leukerbad sehr, sehr wichtig. Es braucht nicht viele Worte um eine Erklärung. Doch eines möchte ich ihnen anraten, dass dieses Vorgehen genau überlegt sein muss. Wir alle, die im Wallis wohnen, leben vom den touristischen Gäste und dies zu 70-75%. Das Wallis besitzt aber nicht nur Leukerbad als eine Feien-Destination, nein, ein Riesen-Angebot von sehr schönen Orten wird von unseren Gästen in's Visier genommen. Es wäre sehr schade, wenn diese Vorlage angenommen würde, und dadurch diese langjährigen Gäste uns in Leukerbad den Rücken zeigen würde. Das heisst: Adieu auf "Nimmerwiedersehn" ........

  • Elisabeth - 202

    Die letzten Worten zum neuen Kurtaxenreglement hat nun die Urversammlung von Leukerbad.
    Diesen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger möchte ich auf diesem Weg dringend anraten, dieses Vorgehen zum neuen Kurtaxenreglement aufs letzte Detail haargenau zu überlegen, was dies an Positives bringt oder auch Negatives. Die gegenwärtige Situation in Leukerbad ist alles andere als Rühmenswert zu bezeichnen. Meine persönliche Meinung: wird dieses neue Kurtaxenreglement angenommen, so ist dies ein 100%tiges Eigentor, und führt zu einem katastrophalen Untergang für Leukerbad, der in die Zukunft kaum mehr zu retten ist.
    Die Gäste, als auch die Wohnungsbesitzer sind keine Kühe die man melken kann. Zu dem sollte nicht vergessen werden, dass die Wohnungsbesitzer Steuern für den Mietwert an die Gemeinde Leukerbad bezahlen.

  • Peter Baltisberger - 232

    Quo vadis Leukerbad? Seit den glorreichen 90er Jahren hat Leukerbad rund 250'000 Übernachtungen verloren. Ich bezweifle stark, dass durch diese Massnahme in Leukerbad mehr "warme Betten" generiert werden. Eher werden zukünftig weniger Ferienwohnungen und Hotels vermietet. Griffige Anreizsysteme sehen anders aus. Dass man mit einer Erhöhung der Kurtaxen, respektive eine Quersubventionierung versucht, eine insolvente Torrent-Bahn zu retten, ist schon ein wenig paradox und in meinen Augen willkürlich. Auswärtige Vermieter haben an einer Urversammlung sowieso kein Abstimmungsrecht und werden ohne jegliche Anwendungsmöglichkeit von Rechtsmittel oder einer Rekursmöglichkeit zur Kasse gebeten. Die Kosten für Wirtschaftssünden und Fehlinvestitionen werden somit wieder einmal Dritten angelastet, anstatt das die politischen Protagnisten im Dorf selbst endlich selbst aktiv zu werden und ihr eigenes Portmonee zücken. Wie will man neue Infrastrukturen aufbauen, wenn man es nicht einmal mehr schafft, die alten bestehenden Anlagen zu erhalten?

  • Karl - 1130

    Wer Geld hat für in Leukerbad Ferien zu machen, soll auch Geld haben für seine Kurtaxen zu bezahlen.

  • Willi - 198

    Komisch, die Abstimmung über eine Erhöhung der Kurtaxe wird von den Bürgerrinnen und Bürger der betreffenden Gemeinden immer mit 100 % JA angenommen !!!! Die Besitzer von Ferienwohnungen haben nichts dazu zu sagen. Klar es geht ja nicht um ihren Geldbeutel. Das Argument : Wenn jemand schon eine Ferienwohnung kaufen kann, ist er reich !!!!!. Aber haben diese schon man daran gedacht, dass die Gäste auch Essen und trinken und das Geld am Ort lassen ?????. Ist da nicht viel Eifersucht im Spiel ??? Im Kanton werden Millionen ausgegeben, dass Gäste kommen und dann wenn sie da sind werden sie gemolken. " QUA VADIS - TOURISMUS

    • Beat - 255

      Alternativlosigkeit hat diese Abwärtsspirale in Gang gesetzt. Da ist auch erst ein Ende in Sicht, wenn die so Gemolkenen das Weite suchen. Das wird noch lustig werden!

  • Grüezi-Stammgast - 366

    Scheinheiligkeit oder die ganz grosse Lüge mit den warmen Betten
    Jährlich wiederkehrende Kurtaxen bis CHF 2‘000 für Zweitwohnungsbesitzer in Leukerbad sollen den Eigentümer dazu anhalten vermehrt zu vermieten? Das nimmt den Initianten keiner ab, so en Seich… Nein, es ist eine verkappte Sondersteuer zu ungunsten der Zweiwohnungsbesitzer – an und für sich eine massive Erhöhung des Eigenmietwerts. Und die Zwangssteuer trägt zur weiteren Enteignung des Privateigentums im Wallis bei.
    Durch das Erheben der Steuer werden vielleicht 2-3 von 100 Ferienwohnung mehr vermietet, und diese vermutlich noch auf Kosten der Hotels. Deshalb kann es keine Lenkungsabgabe sein, wie das Bundesgericht realitätsfremd entschieden hat.
    Und die Rechtsungleichheit? Nur der einheimische Zweitwohnungsbesitzer darf über die Erhöhung der Kurtaxe abstimmen. Klar, als Deutscher, Holländer oder Ausländer generell, aber auch als CH-Flachländer, ist man als Zweitwohnungsbesitzer nur ein Fremder im Ort. Die kritischen Gäste sollen – wenn es ihnen im Wallis nicht passt - anderswo, zum Beispiel in Österreich skifahren und ihre Zweiwohnungen anständigen Leuten überlassen.
    Am 17. Dezember wird abgestimmt. Es wird ein JA resultieren, kaum einer wird sich wagen, als Nestbeschmutzer die Hand zu einem NEIN zu erheben.

  • AM - 357

    Alle Preise für Dienstleistungen und Güter erhöhen und abwarten bis niemand mehr davon Nutzen hat und niemand mehr vorbei kommt.

  • Norbert Kaufmann - 426

    Um jeden Preis die letzten Gäste vertreiben !!

  • S. Meier - 426

    Leukerbad wird einem Ruin zusteuern, wenn es dieses Vorhaben verwirklicht. Nicht nur das jetzt viele Gäste aus Mitteleuropa und dem Inland Leukerbad als Tourismusdestination meiden, dies wird sich nicht nur dank Erhöhung der Kurtaxen, sondern auch am mangelnden Tourismusangebot sichtbar machen. Leukerbad muss aufpassen, denn die Konkurrenz schläft nicht. Es braucht neue Nettoinvestitionen, damit Leukerbad am Ball bleibt, und nicht Beschränkungen durch höhere Kurtaxen. Der Tourist von morgen rechnet, kalkuliert und vergleicht. Dies muss man auch beachten. Und in Zeiten des jetzigen Wechselkurses finde ich dieses Vorhaben der Erhöhung der Kurtaxen sehr gewagt. Angebotausbau durch Kurtaxenerhöhung ist in Wirtschaftskreisen als Ultima Ratio bekannt. Es gibt vernünftigere Lösungsansätze die Leukerbad auf Trab bringen würden z.B. Wiederbeleben der "oberen Maressen".

  • Urs Pfister - 395

    Die Erhöung für Eigentümer/innen von Zweitwohungen ist deutlich massiver als im Artikel ausgeführt: Bisher beträgt die Taxe für eine erwachesene Person 75 Franken, eine vierköpfige Famile (2 Erwachsene, 1 Kind unter 6 Jahren, eines darüber) zahlt folglich 187.50, neu wird in der 4.5-Zimmer-Wohnung eine Pauschale von 2160 Franken (6 Betten) fällig, dies ist eine Erhöhung um den Faktor 11.52. Nomals: bisher 187.50, neu 2160.--!

  • Rinaldo Stauffer - 426

    Die Erhöhung der Kurtaxen just zu einem Zeitpunkt, wo offen darüber gesprochen wird, dass die Torrentbahnen vor dem Konkurs stehen und Behörden und Hoteliers diesen offenbar in Kauf nehmen? Ein gewagtes Vorhaben!
    Kleine, nicht unwesentliche Frage am Rand: wohin fliessen die Kurtaxen eigentlich? Wäre es nicht adäquater, attraktive Saisonkartenangebote für Ferienhausbesitzer einzuführen, die direkt den gefährdeten Bahnen zu Gute kommen???

  • Wismer Daniel - 4414

    Jedesmal, wenn der Esel am Berg steht, werden hierzulande die Kurtaxen erhöht. Schon mal was von Kunden sprich "Gästepflege" gehört ???

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